die ausreise aus nicaragua dauert 45 min. und genau so lange die einreise nach costa rica. absoluter rekord. so schnell waren wir noch nie in mittelamerika. als erstes wollen wir die nicoya halbinsel erkunden. da wir es nicht so touristisch mögen, fahren wir gleich in den etwas weniger erschlossenen südlicheren teil der halbinsel und lassen tamarindo und flamingo beach aus. am playa ostional übernachten wir bei gilbert. er war mal präsident des vereins für die rettung von schildkröten hier am playa ostional und ist nach wie vor ein passionierter schildkrötenfan. er erklärt uns, dass im moment zwar wenige schildkröten landen, aber dass durchaus die chance besteht heute nacht eine schildkröte beim legen ihre eier zu beobachten.
wir sind schon halb im schlafmodus, als es an der tür klopft. es ist gilbert. es ist eine oliv-bastardschildkröte gesichtet worden. wir sind hellwach und folgen ihm. um die tiere nicht abzuschrecken sind nur lampen mit rotlicht erlaubt. normales weisses licht verschreckt die tiere. nach ca 300m am stockdunklen strand stolpern wir fast über eine riesige schildkröte. sie ist schon fast fertig mit dem ablegen ihrer ca. 100 eier. eins nach dem anderen plumpst begleitet von etwas schleim und einem leisen stöhnen in das ca. 50 cm tiefe loch im sand. die schildkröte läßt sich weder von dem roten licht, noch von gilbert stören, der immer wieder eine ihrer hinteren flossen beseite schiebt, um den blick auf die eier frei zu legen. dann beginnt die schildkröte mit der tarnung ihres gelegten. zunächst schaufelt sie mit den flossen das loch zu, dann lässt sie sich immer wieder auf den noch losen sand fallen und verdichtet so das loch. abschliessend wirft sie losen sand auf das ehemalige loch. und in der tat ist nicht mehr zu erkennen, dass hier eben noch ein 50 cm tiefes loch war. dann macht sie sich auf den weg zurück ins meer. ein anstrengender weg, den sie mit mehreren pausen absolviert. ein kleines stück weiter am strand hat eine schildkröte gerade damit begonnen das loch für ihre eier zu buddeln. es ist erstaunlich wie geschickt sie mit einer der hinteren flossen das loch aushebt. wie ein kleiner bagger fördert sie ein flosse nach der anderen nach oben. man würde gar nicht denken, dass sie so tief buddeln kann, aber bei jedem mal scheint die flosse noch ein stück länger geworden zu sein. dann beginnt sie mit dem legen der tischtennisball großen und kugelrunden, weißen eier. sie sind weich, erklärt uns gilbert, damit sie nicht zerbrechen wenn sie in das loch auf die anderen eier fallen. dann wiederholt sich das schauspiel wie bei der vorherigen schildkröte. Tief beeindruckt von diesem grandiosen erlebnis kehren wir zum josch zurück. wenn das kein perfekter start in costa rica ist. gilbert fragt uns, ob wir morgen früh um 5 uhr sehen möchten, wie babyschildkröten ins meer krabbeln. da das doch sehr früh ist und wir es schon in mexiko erlebt haben, lehnen wir dankend ab.
Der platz auf dem grundstück von gilbert, wir konnten nicht vorne am strand stehen, da der josch zu groß ist und nicht an den bäumen vorbei kam, ist nicht so schön, weshalb wir uns auf die suche nach einem schöneren strandplatz machen. bislang waren alle strassen in costa rica geteert, nun aber folgt ein abschnitt schotterpiste. immer wieder kreuzt die straße kleinere oder auch größere flüsse. die brücken sind hier immer nur einspurig und teilweise extrem schmal. an einigen flusskreuzungen gibt es gar keine brücke, so daß man durch den fluss fahren muss.
erster versuch ist der playa garca . ist aber noch nicht das was wir suchen. dann folgt sàmara, ein netter kleiner badeort. auch sehr schön, nur eben nicht zum „wild“ stehen geeignet. aber nur wenige kilometer und eine bucht weiter werden wir fündig. der playa carillo entpuppt sich als hauptgewinn. eine relativ kleine, leicht gebogene bucht mit herrlich weißem mit vielen palmenreihen bewachsenen strand. zwischen den palmen gerade genug platz, damit wir mit dem josch noch dazwischen passen. wir haben den platz den wir gesucht haben gefunden. wir haben uns gerade häuslich eingerichtet, also tisch und stühle ausgepackt und aufgestellt, als uns ein polizist darauf aufmerksam macht, daß das parken zwischen den palmen verboten ist. unser hinweis, dass alle anderen auch so parken gilt nicht, denn die wird er auch noch raus beordern. ist aber nicht so schlimm. wir parken neben der straße vor den palmen. auch total schön. abends grillen wir und der kleine hase zeigt mir wie man richtig ein lagerfeuer macht. sàmara, liegt ja nur wenige kilometer entfernt. wieder einmal macht sich der kauf der josi bezahlt. bei 37 ° ist es ein vergnügen die kurvenreiche straße nach sàmara zu fahren. wir müssen ein paar einkäufe bei „maxi pali“ tätigen und ein wenig durch die kleinen boutiquen schlendern. ich quäle mich etwas mit den temperaturen. 37 ° und dann kein wind, das ist mir entschieden zu heiß. also schnell wieder zurück an den luftigen strand. sàmara hat auch eine kleine französiche bäckerei wo wir auf dem rückweg das beste baquette seit cape cod kaufen und das ist mindestens 9 monate her. den rest des tages genießen wir die freuden des strandlebens mit hängematte, fatboy (das ist übrigens nicht mein spitzname, sondern ein sitzsack), grillen, lagerfeuer und heute französischem baquette.
im nachhinein fragen wir uns auch warum, aber wir brechen nach 3 tagen und 2 nächten an diesem nahezu perfekten platz wieder auf. richtung südspitze der nicoyahalbinsel und möchten zu den stränden playa „manzanillo“, „mal pais“ und „montezuma“. die bremsen vom josch sind seit unserem unfall in den usa nicht die besten. aber das auto ist alt und so auch die bremsen. aber was dann passiert war schon sehr extrem. wir fahren gerade einen der häufigen sehr steilen sandstraßen rauf (bestimmt 45 °, ohne übertreibung). als selbst der 2. gang die steigung nicht mehr schafft, will ich in den 1. schalten. da der 1. extrem untersetzt ist, bekomme ich den gang meistens nur rein, wenn ich kurz stehen bleibe, gang rein und dann geht’s weiter. so auch heute. aber als ich bremsen will tut sich gar nichts mehr. langsam beginnen wir rückwärts zu rollen. trotz gewalt ,geht der erste und auch der 2. gang nicht mehr rein. handbremse geht auch nicht mehr, wir sind schon zu schnell. der josch rollt immer schnell den hang rückwärts runter. zum glück ist hinter uns niemand und der anstieg nicht sehr lang. so rollen wir schliesslich am ende der steigung aus. dani hatte echte todesangst. aber auch ich bin schweiß gebadet, und dass diesmal nicht wegen der hitze. nachdem wir den ersten schreck überwunden haben, wenden wir, was sich auch als äußert schwierig darstellt, da die bremsen so gut wie gar nicht mehr reagieren, es sehr schmal ist und kleine gräben am straßenrand sind, in die wir auch einmal hineinrutschen. als das geschafft ist, fahren wir ganz ganz vorsichtig im 1. und 2. gang nach nicoya, der nächsten größeren stadt in der umgebung. da wir was die bremsen angeht, sehr schlechte erfahrung mit werkstätten gemacht haben, möchte ich mir das am liebsten selber angucken, aber dazu brauchen wir einen geeigneten platz. und das ist hier in nicoya nicht so einfach. campingplätze gibt es nicht. und auch bei ioverlander gibt es nur eine tankstelle und ein hotelparkplatz. die tankstelle gefällt uns gar nicht und beim hotel lehnt man uns ab. wir kommen an einer anderen tankstelle vorbei, die nebenan und dahinter eine sehr große überdachte parkfläche hat. und wir haben glück, der patron selbst ist da und als wir ihm unser dilemma erklären erlaubt er uns bei ihm zu stehen. der platz ist sicher und um am josch zu arbeiten ziemlich perfekt, denn das dach spendet den ganzen tag schatten. morgens ab 4 uhr mussten wir leider feststellen, dass nicht nur der straßenlärm, sondern insbesondere der “hauseigene hahn“, der sich mit dem hahn im nachbarort lautstark unterhalten hat, uns den schlaf raubt. wir beginnen sofort mit den arbeiten. während ich an den bremsen schraube düst dani mit der josi durch die gegend und besorgt ersatzteile oder lebensmittel. ich bin gerade unterm josch, als dani mir eine sms schreibt „hatte unfall. bin auf dem weg ins krankenhaus. ist aber nicht so schlimm.“ ich lasse alles stehen und liegen und fahre mit dem taxi zum krankenhaus. von wegen nicht so schlimm. das linke knie ist komplett aufgeschlagen und blutet wie wild. ebenso der fuss und die hand. und auch das kinn hat etwas abbekommen. aber zum glück scheint nichts gebrochen. sie ist zu schnell in eine kurve gefahren und dann aus selbige geflogen. nachdem alle wunden vom schotter gesäubert, desinfiziert und verbunden sind, fahren wir ganz langsam zurück zum josch. dani war so „verrückt“ und ist mit der josi, verletzt wie sie war, noch bis zum 10 km entfernten krankenhaus gefahren, allerdings ist ein sehr freundlicher motorradfahrer, der eigentlich lieber die ambulanz gerufen hätte, sicherheitshalber bis zum krankenhaus neben ihr hergefahren. sie wollte die josi nicht alleine zurück lassen. selbst in solch einer situation denkt dani noch an möglichen diebstahl. ist ja zum glück gut gegangen. am ende dauert es 4 volle tage, um die bremsen wieder so hinzukriegen, dass sie zuverlässig bremsen. eine richtige, abschließende reparatur war aufgrund fehlender ersatzteile leider nicht möglich.
da wir nun 4 volle tage verloren haben, müssen wir den süden von nicoya streichen. wir machen uns auf in die cordillera de tilaran. ihr habt richtig gehört. erstmal ab in die berge mit den neuen bremsen. und sie bewähren sich. am abend erreichen wir auf einer relativ steilen bergstrasse einen möglichen nachtplatz. die einfahrt zu „la colina“ ist an einem ziemlich steilen stück und um auf das grundstück zu gelangen müssen wir ca. 50 m rückwärts den berg hinunter. ein guter test den der josch und die bremsen mit bravour bestehen. wir verbringen hier nach den sehr lauten und sehr warmen letzten nächten eine herrlich ruhige und kühle nacht. ausserdem hat „la colina“ eine kleine aussichtsplattform, von der man einen großartigen blick über das gesamte tal hat. bei klarer sicht, die wir leider nicht hatten, kann man wohl den pazifik und die nicoya-halbinsel von hier aus sehen.
keine 30 km weiter befindet sich die „reserva biologica bosque nuboso monteverde(reservat des biologischen nebelwaldes monteverde). dort wollen wir eine wanderung machen. aber keine herrkömmliche. es gibt dort den sogenannten skywalk. ein wanderweg der über insgesamt 5 hängebrücken und eben auch über den nebelwald führt. neben den tollen einblicken und aussichten sind die hängebrücken selbst schon aufregend genug. die längste von ihnen misst stattliche 236 m.
nächstes ziel ist der rio celeste. die vegetation in costa rica ist immer wieder beeindruckend. hier gibt es entlang den straßen riesige ananasfelder. wir wussten bis dahin nicht wie ananaspflanzen aussehen. nun ja. so ähnlich wie algarven nur in der mitte eine ananas.
auf halbem weg übernachten wir noch am lago de arena, auf einem kleinen direkt am see liegenden campingplatz „bahia de la peninsula tronadora“. leider ist es etwas bewölkt, sonst hätten wir uns vielleicht zu einem bad mit den krokodilen hinreissen lassen. ich bin was wasser angeht ein ziemlicher schisser. überall sehe ich mögliche krokodile, schlangen oder was auch immer.
nun wieder zu den interessanten dingen. wir sind gerade wieder on the road, als uns ein riesiges werbeschild förmlich erschlägt. „german bakery „ in arenal. dahin ist es zwar ein kleiner umweg, aber die aussicht auf ein gutes brot lässt uns nach 12 monaten das wasser im mund zusammen laufen. ausserdem wirbt der bäcker noch mit bratwurst und sauerkraut. das lassen wir uns nicht entgehen. je näher wir kommen desto mehr malen wir uns aus was wir alles kaufen werden. schwarzbrot, krustenbrot, sonnenblumenbrot, sauerkraut, bratwürste und und und. und dann sind wir endlich da. ..er hat zu. wir verstehen die welt nicht mehr. das kann doch nicht sein. hat der urlaub? ist der krank? oder hat er sein geschäft aufgegeben? nein alles nicht. heute ist einfach nur sonntag.
der rio celeste, er befindet sich im “nationalpark „volcan tenorio“, heißt so, weil celeste hellblau (himmelblau) auf spanisch heisst. und genau diese farbe hat er auch. wir wollen in die nähe seiner quelle wandern, weil es dort einen wunderschönen wasserfall (titelbild des reiseführes costa rica) gibt. der wasserfall und der darunter befindliche pool sind in natur noch schöner als das bild auf unserem reiseführer. unglaublich diese farbe. wie uns ein guide erklärt, rührt diese wohl von verschiedenen mineralien, unter anderem aluminium, die sich im wasser befinden, her. etwas weiter zur quelle hin, ist eine lagune und kurz davor eine heisse quelle. hier brodelt der fluss in einer kleinen bucht. wir befinden uns ja auf einem vulkanischem gebiet. eine total schöne, wenn auch wegen der enormen hitze anstrengende wanderung, insbesondere für dani mit ihren wunden vom unfall, die wir nur jedem reisenden „wärmstens“ empfehlen können.
genug gewandert. wir wollen wieder ans meer. jetzt ruft der südliche pazifik. hierzu fahren wir mal wieder auf die panamericana. wir sind schon ein gutes stück voran gekommen als es einen stau gibt. der erste auf der reise. und es geht so gar nicht voran. nach gut 1 1/2 stunden beginnen die ersten autos umzudrehen. ein lkw hinter uns hält ein entgegenkommendes auto an und erkundigt sich was los ist. er erklärt uns, daß es in ca. 2 km entfernung einen unfall auf einer brücke gab und diese nun gesperrt ist. er empfiehlt uns eine umleitung durch die benachbarten berge. die umleitung ist zwar eine schotterpiste, aber dafür landschaftlich sehr schön. eine kleine entschädigung für den erheblich längeren weg. die sonne geht gerade unter, als wir wieder auf die panamericana treffen. wir fragen einen polizisten ob man zu der besagten brücke fahren kann. geht nicht, aber er hat auf seinem handy ein bild von dem unfall. nun ist unsere fahrtrichtung frei. aber wir fahren noch viele viele kilometer an den wartenden der gegenrichtung vorbei. da es nun ja inzwischen dunkel ist, müssen wir uns beeilen, um einen nachtplatz zu finden.
wir werden dann auch recht schnell bei „javier`s parqueo“ in boca de barranca fündig. wie sich am nächsten morgen herausstellt ein beliebter parkplatz für surfer. die ersten unterhalten sich lautstark direkt an unserem offenen schlafzimmerfenster um 5:30 uhr über den josch und sonstige themen. zum glück wollen sie dann doch eher surfen als plaudern und gehen ins wasser, so daß wir noch bis 7:30 uhr schlafen können, bis die nächsten surfer eintreffen. beim frühstück vorm josch kommen wir mit mario und bradley ins gespräch. beide sehr sympathisch. mario ist im tourismus tätig und hat einige gute tipps für uns. bradley hat eine macadamiafarm in den bergen bei „el alegria“ und lädt uns ein, ihn dort zu besuchen.
einige kilometer weiter südlich, wir sind inzwischen auf die cr 34 abgebogen, überqueren wir den „rio grande de tarcoles“. und unter der brücke sonnen sich bestimmt 40 krokodile im fluss. sie liegen einfach nur da. ab und an bewegt sich mal eins, robbt über die anderen hinweg um einen „besseren“ platz zu ergattern. warum die alle hier liegen bleibt ungeklärt.
am nachmittag erreichen wir jacó eine mittlere kleinstadt, die mit einem shoppingcenter an der hauptstraße wirbt. wir wollen getrennt für ostern und dani für meinen geburtstag shoppen gehen. das center ist zwar nicht besonders groß, aber es gibt ein paar ansprechende läden. und so bin ich dann auch erfolgreich gewesen und dani wirkt auch so. allerdings hat sie ein wenig tüten dabei :-(
bereits kurz hinter jacó folgt der playa hermosa. wie fast alle strände am pazifik schwarz. aber wie der name sagt, ein schöner strand. hermosa heisst schön. ein restaurant hat einen parkplatz direkt am strand. gegen ein essen bei ihnen dürfen wir dort übernachten. aber bevor wie zu abend essen, nehmen wir noch einen sundowner am strand. seit langem unser erster sprizz im sonnenuntergang. köstlich. das folgende essen übrigens auch.
der nationalpark manuel antonio befindet sich etwas weiter südlich auf einer art halbinsel. neben dem artenreichen urwald, ist das besondere an diesem park, dass sich dort zwei der schönsten weißen sandstrände der costa ricanischen pazifikküste befinden. in den park kann man nur zu fuß. wir machen eine wanderung zu den beiden stränden und durchwandern die den stränden vorgelagerte kleine halbinsel. obwohl der park nicht sehr groß ist, kann man hier sehr schnell in den urwald abtauchen. wir sehen viele tiere unter anderem affen.
da man im und auch am park nicht übernachten darf, fahren wir noch ein kleines stück weiter die küste runter und landen bei charlies jungle house - beach front campsite. campsite ist nicht ganz das richtige wort. man kann direkt am strand unter palmen auf dem grundstück stehen und die weiter zurück liegenden sanitären einrichtungen des hostel nutzen. aber man steht gut, sicher und schön am ewig langen und sehr breiten schwarzen strand (playa matapalo). ein perfekter strand zum spazieren gehen, wie wir am nächsten morgen feststellen können. nach ca. 45 min drehen wir um ohne das ende des strandes auch nur erahnen zu können.
unser letztes ziel am pazifik in costa rica ist die osa-halbinsel. sie ist kaum erschlossen und auf ihr befindet sich der parque national de corcovado und die bahia drake. 2 plätze die noch auf unser liste stehen. die erste nacht verbringen wir am playa tamales am golfo dulce. gefällt uns aber nicht so gut, so daß wir gleich am nächsten morgen weiter zur bahia drake fahren. in agujitas, einem kleinen ort in der bahia finden wir zwischen 2 palmen einen sehr engen, etwas schiefen aber trotzdem schönen platz zum übernachten.
von hier kann man mit booten in den ca 15 km entfernten park fahren, um dann dort geführte wanderungen zu unternehmen. wie wir in erfahrung bringen gibt es aber auch einen küstenwanderweg, der zu dem 15 km entfernten park führt. der weg beginnt ca. 400 m weiter am ende des strandes an dem wir mit dem josch stehen. also packen wir kamera und viel wasser ein und marschieren los. der schmale weg führt teilweise durch den küstennahen urwald und zwischendurch immer wieder über kleine malerische, feinsandige, weiße strände. an einem solchen strand machen wir nach ca. 1,5 h eine kleine pause. auch wenn der weg fast nur durch den schattigen regenwald führt, spürt man deutlich die enorme hitze (37 °c). in einem mandelbaum entdeckt dani 3 aras die nüsse knacken. ich versuche das gleiche mit dem taschenmesser und benötige die 4-fache zeit. irre wie diese riesigen papageien sich von ast zu ast hangeln. teilweise über kopf an einem bein hängend öffnen sie mit ihrem messerscharfen schnabel die harten fürchte. und sehen dabei immer fabelhaft aus. was aber sicher auch an ihrem schönen bunten federkleid liegt. nach 4 stunden bin ich ziemlich am ende. vermutlich zu wenig wasser, die hitze und vor allen dingen schlechte kondition. wir wollen uns im meer abkühlen, was bei 30 ° wassertemperatur nur bedingt gelingt. dann eben viel kaltwasser trinken und ausruhen. im josch angekommen, ist es auch nicht viel besser. das thermometer ist auf 40 ° c grad gestiegen.
um 4 starten wir, um heute noch richtung cordillera de talamanca zu fahren. zunächst kommt aber auf der halbinsel die file ganando. ein ca. 600 m hohes gebirge. die sehr schmale und teilweise extrem steile schotterstrasse windet sie durch die berge. sehr schön aber auch anstregend zu fahren. nach über 3 stunden erreichen wir das ca. 40 km entfernte sierpe. oder genauer gesagt, die fährstation über den rio sierpe. fährstation ist vielleicht auch ein bisschen übertrieben. inzwischen ist es stockfinster, und es ist weder eine fähre noch autos oder menschen zu sehen. während wir überlegen was zu tun ist, hält hinter uns ein auto. jetzt sitzen wir in der falle. nein. sind nur andere leute, die die fähre nutzen wollen. sie rufen per handy den führer der fähre. wobei fähre nicht die treffende beschreibung ist. ja wie kann man sie am besten beschreiben. es ist ein schwimmponton auf dem 3 autos hintereinander platz finden, angetrieben durch ein an diesem ponton befestigten kleinen motorboot. das motorboot hat geschätzt eine 25 ps aussenboarder. aber funktioniert prächtig. beeindruckend wie der fährmann die fähre präzise steuert.
heute geht es nach viel sonne, strand und meer in die berge. die strasse führt zunächst entlang am rio grande de terraba. an einer brücke kann man in den zur zeit trockenen teil des flussbetts fahren, wo wir frühstücken.
einige kilometer später beginnt der aufstieg in die berge. langsam aber sicher kämpft sich der josch meter um meter hinauf. wir lassen buenos aires rechts liegen und fahren durch san isidro del general hindurch. kurz danach geht es dann richtig in die berge. hinauf bis teilweise auf 3400 m. hier nimmt auch ein wenig die vegetation ab. die luft wird langsam dünn und auch viel kälter.
es gibt hier oben in den bergen einen nachtplatz der sich ganz nett anhört. wir biegen auf eine schmale schotterstrasse ab und fahren ca. 2 km entlang. dann geht es sehr steil rauf, auf einen kleinen hügel und als wir oben sind gucken wir in ein ganz kleines tal. mit einem forellenteich, einer grünen wiese davor, ein wildbach und einigen kleinen hütten. das hätten wir hier oben nicht erwartet. Wir fühlen uns wie in den alpen. der eigentümer von "trucha sierra madre“ begrüßt uns sofort und freut sich, dass wir bei ihm übernachten wollen. und wir können frische forelle essen. das restaurant hat nur noch 10 min bis 16 uhr geöffnet. das ist uns zu früh und zu hektisch. aber wir können uns auch selbst eine forelle angeln und dann selbst zubereiten. ich habe zweifel, denn ich habe bislang noch nie was beim angeln gefangen. (allerdings war er auch erst dreimal angeln – anmerkung dani). die angelausrüstung wird gestellt. ein eimer zwei bambusstäbe mit angelschnur und haken und ein teigkloß. dani hat gerade ihren köder ins wasser geworfen, als sie auch schon ruft, dass einer angebissen hat. bleibt aber nicht am haken. das hört sich gut an. auch bei mir dauert es keine 30 sekunden und einer hat angebissen. eine kleine regenbogenforelle. und dann holt dani freudig eine riesige forelle aus dem teich. doppelt so groß wie meine. als wir später die beiden forellen auf dem grill zubereiten, ist es doch schon recht kühl. wir brauchen pullover und daunenjecke um nicht zu frieren. gestern 40 °c und heute 12 °c. schon extreme schwankungen. hoffentlich werden wir nicht krank.
am nächsten morgen, nach einer total ruhigen und frischen nacht, füllen wir noch unseren wassertank mit frischem quellwasser auf. von bradley haben wir den tip erhalten, zu versuchen auf dem volcan de irazu zu übernachten und so sowohl den sonnenuntergang, als auch den folgenden sonnenaufgang zu erleben. um dorthin zu gelangen müssen wir zunächst durch das auf ca. 1500 m liegende cartago hindurch, um dann wieder hinauf zum irazu zu fahren. Landschaftlich wunderschön. als wir oben am eingang zum gipfelbereich des irazu ankommen, macht der dort eingerichtete nationalpark gerade zu. es ist 16 uhr. auch auf nachfrage, bitten und betteln, auf dem gipfel übernachten zu dürfen, lässt man uns nicht mehr durch. es gibt aber hier, ca. 100 m unter dem gipfel auch einen parkplatz wo man auch übernachten kann.
etwas unterhalb vom parkplatz auf der weiterführenden straße stehen einige fotografen mit ihren stativen. nichts wie hin, denn von dort wird man einen super blick haben. und tatsächlich hat man einen perfekten blick auf den derzeit aktiven nachbarvulkan turrialba, der ab und an kleine rauchwolken ausstößt. wir kommen mit den „fotografen“ ins gespräch. sie kommen aus costa rica und erkunden zu fuß oder mit dem fahrrad ihr land, immer auf der suche nach tollen fotomotiven. sie zeigen uns auf ihren handys ihre schönsten bilder. und es sind wirklich beeindruckende dabei. sie geben uns auch noch ein paar tips, wann und wie man hier die besten fotos schießen kann. Nach dem spektakulären sonnenuntergang, wird es hier oben auf immerhin 3500 m sehr schnell richtig kalt (knappe 8 °c) und es weht ein eisiger wind. wir haben auch für heute alles im kasten. um 5 uhr klingelt der wecker. wir wollen hier oben den sonnenaufgang erleben. wir müssen sogar die standheizung anmachen. schnell einen heißen kaffee to go gemacht und wir gehen in stellung. das zusammenspiel von vulkan, wolken und aufgehender sonne ist einzigartig. hinzu kommt die besondere atmosphäre, so früh morgens ganz allein hier oben auf einem vulkan zu sein. um 6:30 uhr gehen wir wieder in den josch uns aufwärmen. inzwischen ist es komplett bewölkt und kaum noch sicht.
nun geht es erst mal wieder runter auf 2000 m. dort nehmen wir die landschaftlich schöne cr 230 und fahren am irazu und turrialba entlang weiter nun richtung karibik. nach einigen kilometern habe ich das gefühl das die kupplung nicht mehr so richtig fasst. im 3. und 4. dreht der motor höher als gewohnt. und dass in den bergen. hoffentlich wird das nicht schlimmer. nach einer essens- und schlafpause in turrialba geht es weiter. von nun an müsste es eigentlich nur noch bergab richtung karibik gehen. weit gefehlt. als wir turrialba gerade verlassen haben kommt auch schon der erste anstieg. und die kupplung ist nun deutlich schlechter geworden. wir fragen nach einer werkstatt, werden aber nicht so richtig fündig. außerdem ist es hier auch nicht wirklich schön. also entscheiden wir auf risiko zu gehen und bis puerto limón zu kommen. dort wollen wir dann eine werkstatt suchen und während der josch repariert wird limón erkunden. wir sehen uns schon im kleinen hafen in einem restaurant sitzen und auf die boote blicken. leider brauchen wir länger als erwartet. wir erreichen siquirres erst als es schon dunkel ist und so müssen wir hier eine übernachtungspause machen. zum glück finden wir auf dem parkplatz eines restaurants einen guten nachtplatz. während wir in dem restaurant essen, googeln wir noch mal werkstätten und puerto limón. beides nicht so erfreulich. puerto limón hat keinen kleinen schönen hafen und soll auch so nicht besonders besuchenswert sein und eine gut erscheinende werkstatt finden wir auch nicht. wir sind frustriert und müde. also gehen wir schlafen und wollen sehen was der morgige tag bringt. wir trauen unseren augen nicht, schräg gegenüber wirbt eine werkstatt, die auf kupplung spezialisiert mit einem angebot für lkw´s. „kupplung wechseln (alles inclusive) für 300.000 colones (das sind 430 €). leider gilt dieses angebot nicht für unseren josch. würde das doppelte kosten. aber er lehnt ab, weil er sich offenbar die arbeit nicht zutraut. pech gehabt.
inzwischen haben wir aber kontakt zu bradley aufgenommen. seine farm ist nur wenige kilometer entfernt in alegria. er lädt uns ein den abend und wenn wir wollen auch die nacht auf seiner farm zu verbringen. wir nehmen dankend an. da die zufahrt zu der farm zu eng ist müssen wir den josch an der hauptstraße (auf dem grundstück der polizei) abstellen und von dort mit bradley fahren. er zeigt und erklärt uns die farm und dann essen wir mit seiner frau und seiner mutter zu abend. es gibt fritierte bananen, reis mit gemüse und käse überbacken, salat und rindfleisch. alles sehr lecker. um 22 uhr, als wir alle ein wenig müde sind, verabschieden wir uns und danken für einen sehr netten abend.
in costa rica wird ostern von gründonnerstag bis ostersonntag gefeiert. und in dieser zeit arbeitet keine werkstatt. und heute ist gründonnerstag. also entscheiden wir uns dazu, dass risiko einzugehen und mit der kaputten kupplung an die küste zu fahren, um uns dort einen schönen platz für ostern zu suchen. bis zur küste nach limón sind es 60 km, aber bis wir einen schönen platz gefunden haben, sind es am ende 140 km geworden. die strecke führt uns zunächst durch die küstenebene. eine bananenplantage folgt der nächsten. und wenn`s mal keine bananen sind dann ananas, melonen oder mango. in limón sitzen alle großen fruchtgesellschaften. chiquita, del monte und dole. und es gibt tausende von lkw´s, containers und auch werkstätten. hier werden wir nach ostern mal unser glück versuchen.
kurz nach limón beginnt dann die küstenstrasse. wir passieren cahuita, puerto viejo, punta cocles, playa chiquita alles noch nicht so ganz das was wir uns vorgestellt haben. vor allen dingen teilweise extrem voll. heute scheint ganz costa rica am strand. wie soll das erst am ostersonntag werden? letzter strand und ort ist manzanillo. danach endet die straße und es folgt ein nationalpark. und siehe da. manzanillo ist genau das was wir suchen. ein schöner relativ einsamer strand, weisser sand, viele palmen und ein standplatz für den josch direkt am strand vor der karibik. genau so hatten wir es uns erhofft. und dann hat auch noch die kupplung gehalten. so viel glück auf einmal. kaum zu fassen. nachdem der karfreitag sehr bewölkt war, präsentiert sich der himmel am samstag, sonntag und montag in strahlendem blau. und so verbringen wir ein herrlich entspanntes ostern an einem für uns perfekten platz. und der befürchtete ansturm am sonntag ist auch ausgeblieben. scheinbar waren alle in der kirche.
am montag machen wir einen kleinen ausflug in das refugio nacional gandoca-manzanillo(tierschutzgebiet) was 9 km vor der grenze zu panama liegt und sich von der küste bis ins hinterland zieht. das schutzgebiet ist dazu da, um die einzige natürliche mangroven-muschelbank der korallenriff-zone zu schützen. der tropische feuchtwald grenzt bis an die kleinen typischen karibischen buchten und es gibt zahlreiche arten von meeresbewohnern, unter anderem die meeresschildkröte. gleich an der ersten bucht sehen wir ca. 50 m vom ufer entfernt eine schildkröte schwimmen. blitzartig sind wir mit schnorchel und maske im wasser. aber leider zu spät. sie ist schon weg. wir suchen aber weiter und schnorcheln noch am riff entlang. nach dem bad wandern wir noch durch den dschungel. teilweise ist es sehr matschig. zum glück ist keine regenzeit. wir möchten nicht wissen, wie es dann ist.
gegen abend machen wir uns mit der josi auf dem rückweg zum josch, als am straßenrand eine familie mit der kamera steht. wir halten natürlich sofort an. es ist ein faultier, dass regungslos in einer astgabel sitzt und scheinbar schläft. ab und an kratzt es sich. und man erkennt sofort den bewegungsablauf von „flash“ aus zoomania. genauso zeitlupenartig wie im film.
am nächsten morgen geht dann der ernst des lebens wieder los. also wir müssen uns wohl oder übel um das kupplungsproblem kümmern. dazu fahren wir zurück nach limón, wo wir auf dem hinweg die vielen lkw´s und werkstätten gesehen haben. von einem trucker wird uns „los castillos“ empfohlen. und hier traut man sich die arbeiten zu, und das beste ist, dass sie noch heute beginnen können. der preis stimmt auch. sie meinen aber dass die arbeiten insgesamt 3 tage dauern werden. mindestens. na dann mal los.
und wie vorhergesagt dauern die arbeiten auch 3 volle tage. und was am wichtigsten ist, es war dringend erforderlich und erfolgreich. wir fahren glücklich vom hof und hoffen, vor 24 h manzanillo zu erreichen, um in meinem geburtstag reinzufeiern. wir wollen dorthin zurückkehren, da uns die tage über ostern in manzanillo an der karibikküste so gut gefallen haben.
und genauso wie ostern, so verbringen wir auch jetzt, hier ein paar herrlich entspannte tage, abende und nächte.
an einen tag unternehmen wir ein fahrt mit dem kajak. da die brandung hier relativ stark ist, schaffen wir es nicht zu zweit durch die wellen. also versuchen wir es anders. während ich zunächst alleine durch die wellen fahre, kämpft sich dani schwimmend durch die wellen, um dann hinter dem brandungsbereich einzusteigen. ein, bei den immer noch recht hohen wellen, sehr schwieriges unterfangen, was aber unter einsatz aller kraft klappt. dann schöpfen wir erst einmal alles wasser aus dem boot und fahren richtung parque national manzanillo-gandoca. vom strand sah das meer recht ruhig aus. aber jetzt, etwas weiter draußen, sind die wellen und die strömung stärker als erwartet. aber mit unserem seefesten kajak kommen wir trotzdem gut voran. leider sehen wir weder meeresschildkröte, noch einen wal oder ähnliches. nur viele wellen. das anlanden gestaltet sich etwas einfacher, indem wir uns von den wellen an den strand tragen lassen, fast wie beim surfen.
einen anderen tag wollen wir am nachmittag einkaufen und einige dinge im internet erledigen. wir entschließen uns, wie fast jeden tag, auch heute den weg nach manzanillo (ca. 4 km) zu fuß über die strasse zu gehen. wir haben der straße inzwischen den namen „spyder murphy gang“ gegeben. nicht weil dort die musik von denen zu hören ist, sondern weil es dort unglaublich viele spinnen gibt. und nicht kleine niedliche. nein eklig große und davon ohne jede übertreibung tausende. nur an einem baum haben wir ganz auf die schnelle 20 stück gezählt. und jede von ihnen ca. 12-16 cm groß (incl. beine). wir treffen auch wieder flash, das faultier, das bewegungslos im baum schläft. als wir alles in manzanillo erledigt haben und noch lange in unserer kleinen pinte gesessen haben, ist es inzwischen 20 uhr und stockdunkel. eigentlich wollten wir über den strand zurück, nehmen dann doch zunächst die straße. aber nach ca. 1 km drehen wir um. es gibt keine beleuchtung und dann ist uns der weg den strand entlang doch lieber. er ist auch wesentlich kürzer. als wir nach ca. 30 minuten im halben laufschritt den josch erreichen sind wir ziemlich erleichtert.