el salvador, el zonte, lavastrand

bevor wir letztendlich guatemala und antigua verlassen, schlendern wir noch einmal über den markt  und verbringen dann die letzte nacht am lago el pino, einem kleinen see in der nähe der strasse nach el salvador. sowohl el salvador als auch honduras wollen wir möglichst schnell durchfahren, um nach nicaragua zu gelangen. beide länder sind uns als zu gefährlich eingestuft.

die einreise nach el salvador verläuft reibungslos. überraschend jedoch, dass im gegensatz zu allen anderen mittelamerikanischen ländern keinerlei gebühren anfallen. es gibt sogar überall schilder auf denen ausdrücklich darauf hingewiesen wird, daß an dieser grenze alle dienstleistungen kostenlos sind. vorbildlich. auch die straßen präsentieren sich in einem relativ guten zustand. wir haben uns für die carretera 2 entschieden, weil sie in teilen an der küste verläuft und weil wir dort auch 2 übernachtungsplätze haben, die uns von dem finnischen pärchen päivi & pekka (www.epeliontheroad.com) in mexiko empfohlen wurden. nach ca. 1 stündiger fahrt beginnt die strasse sich an der küste entlang zu schlängeln. die landschaft ist bizarr und von flüssen durchzogen, so dass es die ganze zeit rauf und runter und ran an die küste, weg von der küste geht. und immer wenn es direkt an der küste entlang geht, können wir traumhafte aussichten auf die etwas tiefer liegenden dunklen, fast schwarzen lavastrände erhaschen. so schön hatten wir uns el salvador nicht vorgestellt. auch neben der strasse, alles ziemlich sauber und aufgeräumt. wieder einmal zeigt sich ein land anders als wir es uns vorgestellt haben. während die sonne langsam über dem pazifik versinkt, ziehen wir unsere bahn auf der grandiosen küstenstrasse. 

die sonne ist gerade untergegangen, als wir „el zonte“ erreichen. leider stimmen die gps-daten unser finnischen freunde nicht ganz. der angegebene punkt liegt ca. 1 km vor der küste im pazifik. aber mit etwas glück und fragen finden wir den stellplatz doch noch. die 1. nacht in el salvador verläuft ruhig und ohne zwischenfälle und so setzen wir früh um 10 unsere fahrt, nach einem ausgedehnten spaziergang am beeindruckenden lavastrand, fort. 

im weiteren verlauf schwenkt die ca 2 leider ins landesinnere. aber auch das präsentiert sich als sehr schön und macht auf uns keinen furchteinflössenden eindruck. unsere 2. und letzte nacht in el salvador verbringen wir wieder an der küste. dieses mal bei „el tortuga verde“. wir stehen dort direkt am strand und völlig alleine. in diesem bereich werden gerade einige umbauten ausgeführt und daher ist das restaurant geschlossen. aber wir dürfen dort stehen und genießen den nachmittag und abend bei einem traumhaften sonnenuntergang. ein toller platz. 

am nächsten tag gegen mittag passieren wir die grenze von el salvador nach honduras. wir sind ein wenig traurig nicht ein paar tage länger in el salvador verbracht zu haben. auch hier scheint die bewertung des auswärtigen amtes und mancher medien stark übertrieben. mit der notwendigen vorsicht, ist el salvador ein wunderschönes land mit herrlichen schwarzen lavastränden. black is beautiful. honduras präsentiert sich an der grenze als weniger gastfreundlich. hier kostet bereits der normale stempel in den reisepass 3 $ und die durchreisegenehmigung für den josch und die josi jeweils 35 $. ausserdem nerven einen hier die typen, die sich als „helfer“ aufdrängen. aber nach 2 h haben wir auch diese grenze geschafft. in honduras müssen wir gar nicht übernachten. es sind nur knappe 100 km bis zur nächsten grenze, der nach nicaragua.

der sympathische grenzbeamte, der unsere ausreise aus honduras in die pässe einträgt, ist etwas enttäuscht, dass wir nur durchreisen. er versichert uns, dass honduras ein sicheres und wunderschönes land ist. trotzdem reisen wir aus und freuen uns auf nicaragua. aber auch hier müssen wir ja noch einreisen. sehr zu unserer überraschung erklärt man uns an der grenze , dass man für nicaragua seit ca. einem jahr ein visum braucht und das 10 tage vor einreise beantragen muss. wir erklären, dass uns das völlig neu ist und wir daher auch keines haben und nie beantragt haben. nach einigem hin und her erklärt man sich bereit, die notwendigen anträge hier vor ort für uns zu stellen, aber dadurch ergibt sich ein bisschen wartezeit. aber auch nach etwas mehr als 2 stunden ist es dann soweit, wir dürfen die grenze passieren. inzwischen ist es schon fast 6 und so erreichen wir die nächste stadt somoto, als es bereits dunkel ist, holen dort bargeld und schliessen noch die für nicaragua vorgeschriebene haftpflichtversicherung in höhe von 12 us$ ab. nachdem wir auf dem feld eines ortsansässigen touranbieters übernachtet haben, nehmen wir kurs auf leon. waren wir bereits über die relativ guten strassen in el salvador und honduras überrascht, so begeistern uns die von nicaragua geradezu. und nicht nur die strassen, auch die bereiche links und rechts, die häuser, die gärten, die seitensteifen die bushaltestellen. alles in einem relativ guten und vor allen dingen weitestgehend sauberen zustand. wir sind vor allen dingen deshalb so überrascht, weil nicaragua nach haiti, das zweitärmste land zentralamerikas sein soll. wenn es nach der infrastruktur geht, bestimmt nicht. und so erreichen wir nach einer entspannten fahrt leon. 

nachdem wir in erfahrung gebracht haben, dass der cerro negro aktuell nicht aktiv ist, fahren wir noch weiter zum cerro negro. die strasse dorthin besteht fast nur aus losem lavasand. zum glück kein problem für den josch. sie führt vorbei an feldern und wiesen, die offenbar den guten boden für ackerbau nutzen. zugestaubt und etwas durchgeschüttelt erreichen wir den cerro negro. ein aktiver vulkan, mit derzeit einer höhe von knapp über 700 m. aber man nimmt an, dass in einigen jahren der vulkan der höchste des landes werden könnte, indem er mit jedem ausbruch etwas wächst. der derzeit höchste vulkan des landes ist der san cristobal mit 1745 m. wir wollen morgen früh den cerro negro besteigen und anschliessend, und das ist das besondere, mit speziellen holzbrettern runter rutschen, sogenanntes "sand boarding". gesagt getan, beginnen wir am nächsten morgen ausgerüstet mit holzbrett, overall, handschuhen, taucherbrille und viel wasser den aufstieg. es ist ziemlich heiss und wir merken noch deutlich die nachwirkungen unseres denguefiebers. aber nach etwas mehr als einer stunde haben wir den gipfel erreicht. rund um den krater ist die erde ziemlich warm und wenn man etwas gräbt, dann verbrennt man sich ganz schnell die finger. inzwischen ist eine gruppe von anderen touristen angekommen. wir lassen ihnen den vortritt beim boarden. so können wir einerseits sehen, wo genau es am besten geht und ob es uns vielleicht doch etwas zu steil (45 °) und dadurch zu schnell ist. auch hat der eh schon extrem starke wind noch erheblich zugenommen. man muss alles, speziell die bretter zum boarden gut festhalten. auch das anziehen der overalls erweist sich bei diesem sturm als kleine herausforderung. dann ist endlich der letzte der anderen gruppe weg und wir haben den hang für uns alleine vor uns liegen. mit ein bisschen herzklopfen geht es los. dani zuerst. aber man kann die geschwindigkeit recht gut kontrollieren. lehnt man sich nach vorn, wird es langsamer, nach hinten schneller. und so brausen wir innerhalb weniger minuten den gesamten cerro negro herunter. 

der josch hat auch durst. leider haben wir kein aqua purificada gefunden, die den frischwassertank vom josch mit einem schlauch auffüllen. also mussten wir die flaschen per hand einfüllen. und das ist bei einem 200 liter tank anstrengend, zumal es sehr heiß ist.

ca. 80 km entfernt liegt der nächste aktive vulkan. der massaya (635 m) im gebiet der massaya-caldera. die letze eruption war im jahr 2017. von dem vulkan kann man zwar nicht runter boarden, aber dafür hat man einen atemberaubenden blick in den krater. die beste zeit ist abends, weil man bei dunkelheit sehr viel besser die brodelnde lava sehen kann. nachteil ist, dass das alle so sehen und es entsprechend voller ist. wir brauchen für die knapp 3 km bis zum krater über 1 h. es ist sehr voll und man lässt immer nur eine bestimmte anzahl von autos in etappen auf den parkplatz neben dem krater. dann sind wir endlich an der reihe. man darf nur maximal 15 minuten am krater verweilen, weil die dämpfe sonst schädlich sein können. das reicht aber auch um ein gefühl für die enorme hitze die in diesem vulkan immer noch herrscht zu bekommen. tief im krater sieht man die lava blubbern. teilweise fliesst sie aber auch dünnflüßig wie wasser als fluß vorbei. alles glüht in einem schönen glimmernden tiefen rot. grandios diese urgewalten. runter geht es dann schneller und nach 10 minuten sind wir wieder am toreingang zum park. netterweise dürfen wir auf dem parkplatz am eingang des parks übernachten und müssen uns so nicht noch etwas im dunkeln suchen. 

auf dem weg nach granada, einer der ältesten städte des amerikanischen kontinents, fahren wir noch an der laguna de apoyo vorbei. wie fast alles ist auch dieser see vulkanischen ursprungs, also ein kratersee. von der extra, sehr schön angelegten aussichtsterrasse hat man einen wunderschönen ausblick auf den see, die dahinter liegende ebene mit granada und dem dahinter befindlichen lago de nicaragua. wir stärken uns in einem der restaurants, die an der aussichtsterrasse liegen. als wir auf den parkplatz zurückkommen macht uns ein tourist darauf aufmerksam, dass aus unserem rechten vorderreifen flüssigkeit ausgetreten ist. er meint noch, hoffentlich keine bremsflüssigkeit. seine hoffnungen teilen wir, erfüllen sich aber leider nicht. es ist bremsflüssigkeit. wir füllen welche nach, und können keine einschränkungen beim bremsen feststellen, behalten dass aber natürlich sehr genau im auge.

granada, 1524 von francisco fernandez de córdoba gegrüdet, sollte den spaniern insbesondere dazu dienen zu demonstrieren, dass sie nicht nur in der lage waren krieg zu führen und ihre religion zu diktieren, sondern auch etwas von baukunst verstanden. dementsprechend prunkvoll wurde die stadt angelegt. davon hat die stadt bis heute nichts verloren. ein musterbeispiel an spanischem kolonialstil. und hierin eingebettet hat sich eine vielzahl an restaurants, bars, und alle art von geschäften geschmackvoll eingegliedert. wir finden einen perfekten nachtplatz auf dem gelände des hiesigen roten kreuzes. schattig, sehr sicher, mit wc und kostenlos. was will man mehr. ein platz, den wir nur allen empfehlen können und der bislang noch nicht bei ioverlander verzeichnet ist. den abend schlendern wir durch die stadt, bestaunen die tolle architektur in der untergehenden sonne. anschliessend essen wir in der belebten fußgängerzone zu abend. 

trotz der enormen hitze (37-38°) unternehmen wir am nächsten tag eine fahrradtour. wir wollen „auch“ unsere neuen radtrikots ausprobieren. nach schweisstreibenden 2,5 h beenden wir erfolgreich unsere tour. sie führte uns entlang am lago de nicaragua, durch einen kleinen etwas einfachen vorort und abschliessend über den wochenmarkt von granada. etwas kürzer als geplant, aber bei den temperaturen echt genug. den rest des tages erkunden wir - möglichst immer im schatten laufend - noch weiter die stadt, geniessen einen hervorragenden kaffee auf der veranda eines hotels am platz, erfrischen uns etwas und fahren dann noch am nachmittag weiter an die küste an den playa popoyo. er ist nicht ganz so schön, wie wir den reiseführer verstanden haben, bietet aber einen ruhigen nachtplatz mit einer leichten kühlen brise vom meer. am nächsten morgen denken wir, dass das schöner gehen muss und fahren weiter an der pazifikküste entlang. 

und schon am nächsten strandabschnitt, dem playa santana werden wir fündig. am südlichen ende des strandes, dort wo die strasse endet, direkt neben einem kleinen, urtümlichen restaurant können wir direkt am rand des strandes stehen. raus aus dem josch und wir stehen mit dem füssen im sand. und wie uns die restaurantbesitzer versichern, müssen wir hier auch nichts befürchten. nach einem spaziergang am strand und einen wunderschönen sonnenuntergang gehen wir in das kleine restaurant nebenan essen. fisch und steak. beides sehr lecker.

am nächsten morgen trinken wir wie immer den 1. kaffee im bett und können aus dem seitenfenster den strand und das meer sehen. wir verbringen einen wundervollen entspannten tag am meer. spazieren gehen - ausruhen, bodyboarden - ausruhen, essen -  mittagsschlaf - ausruhen …..

unser letztes ziel in nicaragua ist das ca. 30 km weiter südlich liegende san juan del sur. hier wollten wir unbedingt hin, weil das titelbild unseres reiseführers, welches wir sehr schön finden, von hier ist. san juan liegt in einer kleinen idyllischen bucht, an einem leicht gebogenen sandstrand. also bilderbuchmässig. es ist aber nicht ganz so schön, wie das titelbild verspricht (vielleicht sind wir aber auch schon ein bisschen zu verwöhnt) und so beschließen wir nur einen tag zu bleiben und am morgigen tag nicaragua zu verlassen um nach costa rica einzureisen. den letzten abend in nicaragua gönnen wir und noch einmal ein essen. wir speisen bei einem italiener direkt am strand.