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wal am strand | |||
ca. 800 km weiter erreichen wir cape cod.
cape cod ist ein sehr beliebtes reiseziel an der nordamerikanischen atlantikküste. hier fuhren schon die kenndys in den urlaub und auch bill clinton und barack obama haben hier den ein oder andern urlaub verbracht. auch erwähnenswert ist, das hier 1974 steven spielberg „den weissen hai“ gedreht hat. und zwar auf martha`s vineyard, einer insel im süden von cape cod. das mit spielberg war übrigens kein zufall, sondern hat seine ursache darin, dass es hier unmengen von seehunden gibt. seehunde stehen ganz oben auf der speisekarte von weissen haien. und deshalb tauchen die hier öfter zu den essenszeiten auf. nachdem wir 2 tage hier sind wurde auch ein entsprechendes warnschild aufgestellt, zum glück waren wir vorher schon mit unseren beiden neuen bodyboards surfen. hätte das schild schon existiert, wären wir vermutlich nicht rein gegangen oder zumindest mit mehr angst.
cape cod ist in vielerlei hinsicht ein traum. als wir ankommen fahren wir auf der 6a im westlichen teil der insel nach norden bis nach brewster. eine wunderschöne kleine strasse die sich durch kleine ortschaften schlängelt, die sich wie perlen einer kette aneinanderreihen. es ist etwas hügelig, so dass die strassen nicht nur mäanderförmig, sondern auch permanent auf und ab verläuft, was auch das fahren zum spass werden lässt. in dem orten gibt es neben privathäusern immer wieder kleine pensionen und/oder restaurants die sich harmonisch ist das stadtbild integrieren. einfach perfekt. nachdem wir brewster passiert haben erreichen wir den nickerson statepark, der sich im inneren der insel an mehreren kleinen seen befindet und übernachten auch dort. der statepark ist ein riesengrosser campground auf dem die stellplätze sehr weit verteilt liegen und sich jeder platz in einer kleinen bucht im wald befindet. ein wirklich sehr schöner und sehr preiswerter (27 $) campground.
als wir am nächsten morgen los fahren, um die küstenseite im nordosten zu erkunden überlegen wir ob wir evtl. immer abends hierher zum übernachten zurückkehren. eine idee die sich recht bald als völlig unsinnig herausstellt.
wir biegen, nachdem wir eastham hinter uns gelassen haben, nach kurzer fahrt von der 6a in den oceanviewdrive ab. schon ein sehr verheißungsvoller name. der 1. strand ist schon extrem schön. der parkplatz ist fast leer und reicht bis direkt an die zum strand abfallende düne. eigentlich perfekt. aber der parkplatz ganz vorne ist für behinderte und der danach besetzt. wir sind anspruchsvoll und denken daher, dass wir uns bevor wir hierher zurückkehren werden, weil es hier eben schon perfekt ist, uns noch die nächsten strände angucken, um ganz sicher zu sein. der 2. strand ist nur 2 meilen weiter. es geht ein wenig bergauf bis dahin. dieses mal ist der parkplatz leer und wir können mit dem josch direkt rückwarts an die düne fahren. wir stehen jetzt mit dem heck direkt am sand der düne und in ca. 10 m fällt es 30 m steil zum meer ab. wir thronen also 30 m über dem meer und einen sagenhaften rundumblick über den Atlantik. besser geht es einfach nicht. einfach nur traumhaft. ich weiß, dass ich das schon öfter geschrieben habe. aber es gibt eben nicht nur ein traumhaft. netterweise steht auf dem 10 m streifen auch noch ein holztisch bereit. ihr wisst schon, solche wo die bänke gleich mit dran sind.
während wir an diesem besagten tisch zu abend essen und den blick übers meer schweifen lassen, entdecken wir plötzlich etwas dunkles im wasser. nein kein hai. ein seehund. und nach und nach sehen wir allein an diesem abend bestimmt 30-40 seehunde die an uns alle in richtung norden vorbeischwimmen. wir hoffen und beten, dass wir hier die nacht bleiben dürfen. unsere gebete wurden erhört.
während wir frühstück vorbereiten klopft jemand an unsere tür. dani öffnet und bittet denjenigen gleich rein, was mich zunächst etwas irritiert. aber als ich sehe dass es ein polizist ist verstehe ich sofort. wir haben die beiden türen nach hinten geöffnet und so kann man aus dem josch auf das meer hinabsehen. der polizist interessiert sich wie immer nur für den josch und für unsere reise und beglückwünscht uns zu unserem tollen stellplatz mit einem, wie er es treffend formuliert „million-dollar-view“ und geht dann wieder. unglaublich. später kommt der parkranger und erkundigt sich, ob das frühstück lecker ist und ob auch sonst alles ok ist. keine stunde später erkundigt sich ein fahrradfahrer auf seinem weg, nach dem was wir hier machen. wir reden kurz mit ihm und er fährt weiter. nach ca. 1 stunde kommt er zurück und fragt ob wir nicht lust hätten heute nachmittag bei ihm auf einen drink vorbei zu kommen. er hat hier 200 m weiter ein cottage gemietet und wohnt dort mit seiner familie. wir nehmen dankend an und verabreden uns für zwischen 16 und 17 uhr. bis dahin schauen wir uns provincetown an. die beschreibung im reiseführer, daß provincetown sich als partyhochburg mit allabendlichen karaoke und ähnlichen veranstaltungen auszeichnet ist völlig falsch. fast wären wir aufgrund dieser beschreibung nicht dorthin gefahren. stattdessen zeigt sich uns provincetown als kleine hafenstadt mit einer total süßen hauptstrasse, an der sich restaurants, kleine bars, eiscafés, boutiquen, antiquitätenhändler und sonstige läden geschmackvoll aneinderreihen.
wir bummeln die strasse rauf und runter, durchstöbern ein paar geschäfte und gehen zum abschluss noch in den hafen, von wo aus hochseetouren zum angeln und whale-watching starten. dann müssen wir los zurück zu unser verabredung. wir sind etwas traurig darüber, weil wir sonst den nachmittag und abend gerne in provincetown verbracht hätten.
als wir um 16:35 uhr am parklatz ankommen wartet bill schon auf uns. er hatte uns angeboten uns mit seinem auto abzuholen. ist uns etwas peinlich, aber wir nahmen an, dass bill von seinem cottage, was nur ca. 150 m entfernt ist, unseren josch sehen konnte und uns erst abholt wenn wir wieder zurück sind. nicht mehr zu ändern. wir fahren bill mit dem josch hinterher. es stellt sich heraus, dass nicht nur bill und seine frau catherine mit ihren beiden söhnen cole und cooper hier ferien machen, sondern auch noch deren eltern, sowie die familie von der schwester. insgesamt 11 personen, ohne uns.
während wir mit den erwachsenen bei einer sangria und kleinen snacks auf der terrasse sitzen und uns unterhalten, entdeckt dani plötzlich einen wal direkt vor dem unter uns liegenden strand. wir sind natürlich total aus dem häuschen und befürchten schon, dass alle anderen nur gelangweilt reagieren, weil hier permanent wale vorbei kommen. aber weit gefehlt. alle sind so wie wir total begeistert, schnappen ihre handys oder fotoapparate und rennen los. so auch wir. einige laufen schnell die schmale steile treppe zum strand runter, um noch dichter dran zu sein. wir befürchten, daß der wal gleich wieder weg ist und schiessen von oben was das zeug hält fotos. und der wal scheint diese aufmerksamkeit zu spüren und zu geniessen. er beginnt immer und immer wieder mit dem kopf aus dem wasser zu schiessen und sich krachend auf dem rücken wieder ins meer fallen zu lassen. und er tut dieses, indem er immer wieder vor uns am strand auf und abschwimmt. der schwager von bill schnappt sich sein surfbrett und paddelt hinaus und kommt bis auf wenige meter an den wal heran.
für uns ein unvorstellbares, unvergessliches erlebnis. zum glück sind wir nicht in provincetown geblieben.
es stellt sich raus, dass der vater, der seit nunmehr 50 jahren jedes jahr hier in den cottages urlaub macht, in den 50 jahren noch nie einen wal gesehen hat. und auch bill und catherine, die mit einem katamaran 1,5 jahre von miami nach panama gesegelt sind, haben noch nie einen wal gesehen, geschweige denn so nah. nachdem sich die aufregung etwas gelegt hat macht bill den grill an. als wir ankündigen nun bald zu gehen, bittet uns bill doch noch zum essen zu bleiben. wir nehmen dankend an. so essen wir gegrilltes huhn mit salat und braunen bohnen im kreise der 3 generationen der familie. und wir haben überhaupt nicht das gefühl zu stören. ganz im gegenteil, alle geben uns das gefühl mehr als willkommen zu sein. wieder einmal stellen wir fest wie gastfreundlich, offen und herzlich viele amerikaner sind.
nach dem essen ist der wal immer noch da und zieht seine runden. wir machen uns schon ein wenig sorgen ob er evtl. die orientierung verloren hat. er wirkt allerdings sehr fröhlich, denn nach wie vor schießt er immer wieder mit der hälfte seines gewaltigen körpers aus dem wasser hervor. inzwischen dämmert es. wir gehen alle noch mal runter an den strand. der wal ist teilweise ca. 20-30 m entfernt. einmal scheint es so als sei er auf der kleinen vorgelagerten sandbank gestrandet. er guckt halb aus dem wasser heraus. aber ein paar kräftige flossenschläge und er ist wieder in tieferem wasser. es ist wohl ein humbock-wal, zumindest meint das der schwager von bill und der war ja nur wenige meter auf dem surfbrett entfernt und scheint ahnung zu haben.
es wird zeit uns von der familie und dem wal zu verabschieden. ein wundervoller, aufregender und unterhaltsamer Abend im Kreise einer amerikansichen familie geht zu ende.
am nächsten morgen wollen wir bei sonnenaufgang mit dem kajak aufs meer. wir stellen uns den wecker auf 5 uhr. Draußen ist es sehr kalt und wie wir von gestern wissen, gilt das gleiche fürs meer. wir beschliessen daher den sonnenaufgang vom herrlich warmen bett aus zu geniessen und schlafen dann noch ein wenig.
wie ihr ja schon unter news gesehen habt, ist das paket mit unseren ersatzteilen aus deutschland eingetroffen. jfw (siehe unter links), unser lieferant von ersatzteilen hat sich selbst übertroffen und die teile sind nach 3 tagen (freitag bis montag) in unseren händen. grandios. jetzt nur noch schnell eingebaut und es kann weiter gehen. endlich wäre hier falsch gesagt, denn besser als wir hier gestanden haben geht es gar nicht. und das alles auch noch mit dem segen der örtlichen polizei. der polizist schaut auch jeden tag vorbei und erkundigt sich wie es uns geht und ob es neuigkeiten gibt. aber nicht weil er hofft, dass wir bald weg sind, sondern weil er sich dafür interessiert.
die ersatzteile passen alle und auch der einbau geht schnell voran, so dass nach 2 stunden die kupplung wieder funktioniert. für technikinteressierte. der josch hat eine hydraulische kupplungsbetätigung. der zylinder am getriebe der die kupplung ausrückt war komplett undicht. da lief die hydraulikflüssigkeit am ende nur noch raus.
das war jetzt mal ein wenig vorgegriffen. nun noch mal der reihe nach. nachdem wir festgestellt haben, dass der josch nicht mehr kuppelt, haben wir zunächst versucht das notwendige ersatzteil hier auf cape cod zu bekommen. dazu haben wir die halbe insel mit der josi abgegrast, um uns am ende in einem laden für internationale ersatzteile erklären zu lassen, dass das ein hoffnungsloses unterfangen ist. also bleibt nur jfw in deutschland. die haben eigentlich immer alles. so auch dieses mal. problem ist noch wohin das paket gesendet werden soll. „josch, strandparkplatz, cape cod, massachusetts, usa“ hätte wohl nicht funktioniert. so fragen wir den besitzer (aus lyon) der nahegelegenen boulangerie ob wir die teile an ihn senden dürfen. er fragt, ob das paket groß sei und ob es eine bombe enthält ;-). als wir beides verneinen, stimmt er zu. zum dank, sind wir in den nächsten tagen stammkunden. wir kaufen original französisches baguettes, croissants und andere leckereien, wie wir sie so lecker seitdem wir unterwegs sind nicht gegessen haben. frühstücken dort und nutzen derweil das internet, trinken café oder ein glas wein am abendlichen lagerfeuer. dani joggt die 3 km immer vom josch zur boulangerie während ich (habe ein dickes knie) mit der josi nebenher fahre. und wenn wir nicht gerade dort sind, dann sind wir an „unserem strand“. gehen spazieren, genießen die aussicht, plaudern mit dem polizisten oder anderen einheimischen die sich für uns und unsere panne interessieren. einer will unbedingt helfen und bietet mehrfach seine unterstützung an. wir lehnen dankend ab. wir haben hier schon mehr als genug hilfe erfahren dürfen.
dann also ist der josch wieder fahrbereit und schweren herzens fahren wir weiter. dieses mal ist das herz besonders schwer, denn so schön haben wir bisher noch nie gestanden.
jetzt ein kleines rätsel, damit ihr uns nicht einschlaft.
was fällt euch ein wenn ihr den namen „andrea gail“ hört? .......na??
ok, eine kleine hilfe. es geht um einen film. regie: wolfgang petersen. hauptdarsteller: mr. clooney und mr. wahlberg. richtig! „der sturm“. der film wurde in gloucester gedreht und basiert auf einer tatsächlichen begebenheit aus diesem ort. gloucester ist der älteste hafen der usa. er verfügt nicht nur über schöne restaurants mit blick auf den hafen sondern auch über eine einkaufsstraße mit allerlei netten läden. wir erkunden beides zu fuß und machen eine pause in einem der hafen-restaurants. anschließend fahren wir nach „rocky neck“ eine kleine halbinsel in gloucester in der sich viele künstler niedergelassen haben. dieser bereich gefällt uns etwas besser als gloucester selbst.
nur wenige kilometer entfernt befindet sich rockport. ein ganz kleiner hafenort. viel kleiner als gloucester aber nicht weniger interessant und wie wir finden viel schöner. ein total süßer hafen in deren mitte sich das „motif n° 1“ befindet. ein hölzerner roter bootsschuppen. er wurde 1978 von einem sturm weggefegt, aber sofort wieder aufgebaut, denn kein maler und kein fotograf kommt angeblich an diesem motiv vorbei. und das sollte auch so bleiben.
die gesamte kaimauer des hafens besteht aus großen steinbrocken die fein säuberlich gestapelt wurden. parallel zum hafenbecken verläuft die „mainstreet“ mit entzückenden lädchen und kleinen restaurants oder besseren imbissen. in einem wird hummer frisch zubereitet. Wir gucken uns diesen Hummerimbiss genauer an und überlegen, ob wir einen probieren. aber der laden macht gleich zu und wir wollen am Josch essen. am ende der mainstreet schließt sich ein kleiner pier an, der nur aus natursteinen besteht an. von dort aus hat man einen herrlichen blick auf den Hafen auf der einen seite und den atlantik auf der anderen.
rockport gefällt uns extrem gut und wir wären gerne über nacht geblieben. ein einheimischer erklärt auf nachfrage, dass uns die polizei in jedem fall verscheuchen wird und er empfiehlt uns den pier, der auf der anderen seite der bucht liegt. wir folgen seiner empfehlung und fahren dorthin. von hier hat man eine schöne aussicht auf die gesamte bucht und rockport.
nächsten morgen verlassen wir cape ann, so nennt sich die halbinsel auf der diese beiden orte liegen, und fahren weiter die küstenstraße entlang. wir passieren essex mit sage und schreibe 24 antiquitätenläden von denen wir mindestens 10 durchstöbern bevor wir unseren weg fortsetzen, um am späten nachmittag in wells zu stoppen. wir parken auf der hier direkt am meer verlaufenden kleinen küstenstrasse. die strasse ist nicht sehr breit und wenig befahren, bietet aber auf der seeseite einen ausreichend breiten parkstreifen. so können wir direkt aus dem josch auf die schutzmauer zwischen straße und meer steigen. auf dieser mauer sitzen wir in der abendsonne, schauen hinaus aufs meer und essen spagetti mit gebackenen blumenkohl. anschliessend machen wir noch fotos von der im hinterland über einer großen wiese untergehenden sonne.
es folgt maine die küste neu englands oder auch ummerküste genannt. der nördlichste und letzte staat an der us-ostküste und angeblich auch einer der schönsten. wir sind gespannt. wie bereits die tage vorher, so nutzen wir auch hier nicht den highway, sondern die kleineren straßen die sich an der küste entlang schlängeln. ein kleiner ort dem anderen folgt. besonders erwähnenswert sind hier sicher ogunquit, kennebunkbeach und kennebunkport sowie port elizabeth mit dem dort befindlichen leuchtturm.
direkt ans cape elizabeth schließt sich portland an. portland ist die größte hafenstadt in maine, wirkt aber relativ klein. in portland spielt sich sehr viel im hafen ab. neben dem eigentlichen hafen befinden sich hier in bezirk „old port“ auch die wesentlichen einkaufsstraßen, cafés, bars und restaurants. so sind auch wir im hafen. wir treffen am späten nachmittag ein und parken auf einem unbefestigten parkplatz, auf dem man nur parken darf solange man sich am auto aufhält. echt kurios, aber besser als auf den bewachten sehr teuren parkplätzen. ganz hier in der nähe soll sich ein küchenladen befinden der ersatzpatronen für sodastream führt. da wollen wir jetzt noch hin. wir finden den laden und auch ersatzpatronen. jetzt haben wir ordentlich hunger und keine lust mehr zu kochen, also nutzen wir das reichhaltige angebot an restaurants. wir entscheiden uns für den scheinbar angesagtesten hummerladen in portland, „portland lobster & co. und wir essen auch einen. sehr lecker. nach einem spaziergang durch den hafen gehen wir zurück zum josch. da auf dem parkplatz ja parken erlaubt ist, solange man am auto ist, bleiben wir auch über nacht. und scheinbar haben wir den sinn der regelung richtig interpretiert. denn wir verleben eine ruhige nacht und erleben einen sagenhaften sonnenaufgang über dem hafen. ich wie immer aus dem bett, sehr verschlafen. dani dagegen agil, springt aus dem bett und dem josch und macht wundervolle fotos von diesem seltenen ereignis. selten zumindest für alle langschläfer wie ich einer bin.
als wir später von einem weiteren hafenbummel nach ca. 3 stunden zurückkehren haben wir unser erstes ticket am josch. logisch. wir waren ja nicht am auto. egal sind „nur“ 30 $. Alles andere wäre teurer gewesen. scheint zeit zu sein aufzubrechen.
die küste in maine ist extrem zerklüftet. angeblich soll die küstenlinie von maine insgesamt genauso lang sein wie der rest der us-ostküste. wenn man hier entlang fährt, kann man sich das als durchaus realistisch vorstellen. um die küste zu erleben muss man so immer wieder in stichstraßen rein fahren und diese dann auch wieder rausfahren. durchgehende küstenstraßen gibt es nur sehr selten oder sie verlaufen eben nicht direkt an der küste. am besten ihr guckt euch mal die küste von maine an, dann versteht ihr was wir meinen. also fahren wir mal wieder eine dieser stichstraßen hinaus an die küste von bailey island. es geht durch kleine wälder und es geht stark auf und ab. wir passieren kleine brücken, fahren vorbei an in das land hineinragenden meeresarmen. wir fahren immer weiter. es wird teilweise sehr schmal und man denkt jetzt ist die straße zu ende, um dann festzustellen, dass es doch noch weiter geht. es geht über eine brücke, recht schmal, aber stabil genug für den josch. und auch danach geht es noch einige kilometer weiter bevor plötzlich abrupt die straße endet und wir auf einem kleinen parkplatz halten. außer dem parkplatz gibt es nur noch einen souvenirladen mit integriertem restaurant. wir machen einen kurzen spaziergang den felsigen küstenweg entlang und fahren dann den gleichen weg zurück den wir gekommen sind. direkt vor der vorhin erwähnten schmalen brücke, halten wir an einem kleinen restaurant, dass uns schon auf dem hinweg aufgefallen ist. es besteht aus dem restaurant, einem kleinen schuppen, in dem die hummer aufbewahrt und gekocht werden und aus einem schmalen hauseigenen steg mit wenigen tischen. wir essen unsere erste „lobsterroll“ und genießen den grandiosen ausblick von einem der tische auf dem steg. einmalig. „lobsterroll“ ist übrigens ein mit hummerfleisch gefülltes brötchen, und das nationalgericht an der nördlichen atlantikküste.
während wir die aussicht genießen, fällt mein blick auf die unterkonstruktion der brücke. auch diese ist einmalig und ich hätte eine solche eher in belize oder honduras als den usa erwartet. derjenige der hierfür den statischen nachweis erbracht hat, dürfte der nobelpreis sicher sein. seht selbst. aber sie hält. wir wollen heute noch nach boothbay und brechen deshalb wieder auf.
in boothbay (der halbinsel) wollen wir an einer der auf unser karte verzeichneten boots rampen übernachten und morgen zu einer kajaktour starten. die erste dieser rampen existiert leider nicht. also fahren wir die zweite bei „grimes cove“ in east boothbay an. zum glück ist diese vorhanden wenn auch etwas kleiner als vermutet, dafür aber auch schöner als erwartet. wir müssen etwas warten bis unser „lieblingsplatz frei wird, aber dann stehen wir perfekt. dem josch scheint es so gut zu gefallen, dass er hier wie auf cape cod länger bleiben will. er täuscht eine panne vor und verliert öl am rechten hinterrad. ich vermute bremsflüssigkeit. wir wischen sie sehr schnell auf, um keinen ärger zu bekommen und beschließen, dieses problem erst anzugehen, nachdem wir am nächsten tag gekajakt sind. so essen wir an diesem herrlichen platz direkt am meer zu abend. draußen geht es leider nach sonnenuntergang nicht mehr, es gibt überraschender weise zu viele mücken. während wir essen klopft es plötzlich an der tür. es ist ein mann, der bereits vor kurzer zeit mit seinen kindern den josch bestaunt hat. er wohnt gleich um die ecke und weil ihm und seinen kindern der josch so gut gefällt, möchte uns gerne eine „hummerboje“ schenken. wir sind total verdattert und bringen nur ein „thank you“ raus. verdattert vor allen dingen deshalb, weil wir mittags in dem kleinen restaurant eben eine dieser hummerbojen mitnehmen wollten, es aber dann doch gelassen haben. und nun schenkt uns dieser wildfremde mann eine solche boje, als ob er hellseher wäre.
wir verbringen eine sehr ruhige nacht und starten frisch gestärkt zu einer mehrstündigen kajaktour rund um die zerklüftete küste. wir haben etwas proviant mitgenommen und picknicken auf etwa halben weg in einer kleinen ruhigen bucht. wieder zurück am josch können wir keinen weiteren verlust von flüssigkeit am josch feststellen. also fahren wir zunächst vorsichtig weiter und wollen die sache auf einem campingplatz genauer untersuchen und bis dahin aufmerksam beobachten.
wenn wir nach der beschreibung in unserem reiseführer gegangen wären, hätten wir eigentlich camden rechts liegen lassen. aber da es nahezu auf dem weg liegt, dachten wir dass wir zur sicherheit kurz durchfahren um es gesehen zu haben. gott sei dank. camden ist nämlich extrem schön und zählt zu den bekanntesten seglerzielen der nördlichen atlantikküste, wie wir hier in camden erfahren. es hat einen wunderschön gelegenen hafen, voll von traumhaften segelbooten. insbesondere mehrere alte 2-mast-schoner auf denen die verschiedensten touren angeboten werden. wir hätten beide sehr viel lust gehabt die 4-tägige tour zu buchen. aber die nächste findet erst in 2 wochen statt. stattdessen geniessen wir von der dachterrasse eines hotels aus den grandiosen ausblick auf den gesamten hafen. wir beobachten im licht der untergehenden sonne und einem glas wein, wie die kleinen und großen boote ein- und auslaufen.
auf der gegenüberliegenden seite des hafens befindet sich eine marina, von der wir denken dort übernachten zu können. als wir dort ankommen, müssen wir feststellen, das der bereich eingezäunt ist. auch die benachbarte öffentliche bootsrampe, bietet keinen geeigneten platz. aber ein kleines stück weiter gibt es eine wiese, auf der man seinen trailer abstellen kann. die wiese ist leer und so beschließen wir dort unser glück zu versuchen. noch während wir einparken, beobachtet uns ein mann, der offenbar in dem benachbarten haus wohnt. nachdem wir eingeparkt haben und er immer noch da steht, steigt dani aus und fragt ob wir hier übernachten können. er fragt ob wir einen generator haben. als dani dieses verneint, meint er, dass das kein problem sei und fragt uns ob wir nicht gleich zu einem drink zu ihnen ins haus kommen möchten. eigentlich wollten wir jetzt zu abend essen. aber so eine nette einladung kann man nur annehmen. wir ziehen uns kurz um und gehen dann rüber. in dem haus wohnen jane und tom. sie bitten uns in ihr wohnzimmer und wir trinken dort mit ihnen wein. sie erzählen uns, dass sie 1988 mit ihren beiden kindern 1,5 jahre durch die karibik gesegelt sind. jane hat darüber einen bericht geschrieben, der in der ausgabe july 1988 der zeitschrift „cruising world“ erschienen ist. auch heute noch segeln die beiden in den wintermonaten in die karibik und verbringen nur den sommer in camden. Ein leben was wir uns auch sehr gut vorstellen können. nachdem wir ca. 2 stunden total entspannt geplaudert haben, tauschen wir die adressen aus und verabschieden uns. als wir am nächsten tag camden verlassen, steht jane vor dem haus winkt uns und macht ein foto. wieder ein gutes beispiel für die herzlichkeit der amerikaner.
der acadia nationalpark auf mount desert island ist ein muss, wenn man den leuten, dem reiseführer und dem visitorcenter glauben schenken darf. wir wollen uns persönlich davon überzeugen. da unser frischwasser nahezu alle, und toilette und abwasser voll sind, beabsichtigen wir auf einem campground zu übernachten. nachdem der koa uns zu teuer erschien und der 2. campground voll war, sind wir nun auf dem somessound view campground. der ist nicht nur preiswerter, sondern insbesondere viel viel schöner als die anderen und sehr naturbelassen. Er hat einen traumhaft schönen hauseigenen steg direkt am sound und einen pool. wir stehen etwas erhöht mit sicht auf den somessound und haben im näheren umkreis niemanden um uns. wir sind begeistert und entscheiden uns gleich 2 tage zu bleiben.
nachdem wir uns der bremsen angenommen haben und letztendlich ausser einer kleinigkeit nichts feststellen konnten, bereiten wir das abendessen vor. wir sitzen noch lange am feuer und geniessen es ein feuer machen zu können. das ging bislang ausserhalb von campingplätzen gar nicht. eigentlich wollten wir nur 2 nächte bleiben. es gefällt uns aber so gut, dass wir am nächsten morgen gleich um eine nacht verlängern. heute machen wir einen tagesausflug mit der josi, um die gesamte insel zu erkunden. es gibt einen rundkurs der einen guten einblick in den park gibt. bereits wenige kilometer nachdem wir los gefahren sind, freuen wir uns, dass wir unsere jacken mitgenommen haben, denn es ist empfindlich kalt. t-shirt und pullover reicht da nicht. nach einem kurzen stopp am jordan pond, dem süsswasser-reservoir der näheren umgebung, fahren wir weiter zum cadillac mountain. er ist der höchste berg an der us-ostküste. und man hat einen perfekten rundumblick auf das hinterland und die gesamte küste. es geht weiter auf dem rundkurs zum "thunder hole“. das ist eine höhle die sich kurz unterhalb der hochwasserlinke befindet. immer ca. 2 stunden vor flut und bei entsprechender brandung schwappen die wellen so in diese höhle das ein gewaltiges donnern und eine riesige fontäne entsteht. wir sind zwar zum richtigen zeitpunkt dar, aber die brandung ist nicht stark genug. deshalb hören wir nur ein starkes blubbern mit leichten spritzern. wir fahren weiter den rundkurs zu ende.
eigentlich wollten wir heute noch einen trail wandern. aber aufgrund der fortgeschrittenen zeit, und weil wir etwas frieren, gehen wir direkt einkaufen und dann nach hause um wieder am lagerfeuer zu grillen. heute gibt es spare-ribs mit rosmarinkartoffeln. die kartoffeln in der petromax-pfanne geröstet und die ribs natürlich überm feuer gegrillt. ihr glaubt gar nicht wie lecker das war. natürlich bleiben wir noch lange am feuer sitzen.
am nächsten morgen erledigen wir ein paar einstellarbeiten an den bremsen und räumen den josch auf um dann am beheizten pool des campground zu faulenzen. dani geht sogar rein, ich begnüge mich mit zusehen. ich muss meine kräfte schonen. wir wollen heute noch kajaken. nachdem es kurz regnet starten wir bei strahlend blauen himmel zu unser kajaktour auf dem somessound. es weht null wind und somit ist das wasser spiegelglatt. als dani eine kleine fotorunde dreht schwimmen 2 delfine vorbei. wir nehmen sofort die verfolgung auf, sehen sie aber leider nicht mehr. die beiden waren offenbar schneller als wir. da hat das kräfte sparen wohl nichts genutzt. die landschaft ist traumhaft. als wir am ende des sound um eine insel herum fahren taucht plötzlich ein kleiner felsen auf, auf dem sich eine robbe in der sonne räkelt. sie ist noch relativ weit weg und wir fahren ganz langsam auf sie zu, um sie nicht zu erschrecken und zu verscheuchen. bis auf 1m sind wir teilweise an ihr dran. sie scheint das nicht besonders zu stören. nur irgendwann wird ihr langweilig und sie robbt etwas behäbig ins wasser und ward nur noch einmal ganz kurz gesehen. wieder zurück grillen wir wieder. heute gibt es hamburger vom grill. auch sehr lecker.
es ist leider schon tag der abreise. wir räumen alles zusammen, frühstücken, gehen duschen und fahren dann los zu einem nahegelegenen parkplatz. wir wollen heute den trail von vor 2 tagen nachholen. wir laufen den „st. sauveur mtn.“ trail. eine 2 stündige wanderung hinauf auf den gleichnamigen berg. und dann heisst es abschied nehmen. abschied von acadia, und abschied von maine und von den usa. kanada wir kommen.