guanajuato, mexico

wir ihr ja schon aus aktuelles von dani erfahren habt, sind wir also nicht mit der normalen passagierfähre, sondern mit der schwerlastfähre von la paz nach mazatlan gefahren. da auch kaum wellengang war, hatten wir eine ruhige und komfortable überfahrt. schöner als in jeder luxuriösen kabine und vor allen dingen individueller. auf dem oberdeck stehen wir eben nicht mit anderen reisenden, sondern mexikanischen truckern, die genauso wie wir, in ihren autos übernachten. gemeinsam mit ihnen beobachten wir am nächsten morgen die delfine, die uns ein stück begleiten. die anfahrt auf mazatlan ist total schön. eingebettet in die benachbarten berge mit vorgelagerten inseln und einer kleinen hafenbucht

nun sind wir also auf dem mexikanischen festland. die provinz sinaloa, in der mazatlan liegt, gilt als eine der gefährlicheren. dementsprechend sind wir sehr vorsichtig. während wir tanken fahren 2 pickups mit jeweils 5 oder 6 schwer bewaffneten soldaten auf die tankstelle und steigen aus. offenbar um diese zu bewachen. ein stückchen weiter dasselbe bild an einer bank. wir wissen noch nicht so richtig, ob uns das ein gutes oder ein mulmiges gefühl vermitteln soll. wie auch immer, wir fahren gen süden raus aus mazatlan und verlassen nach ca. 100 km sinaloa, um in die provinz jalisco zu fahren. unsere erste übernachtung haben wir in tepic geplant. wir erreichen den stadtrand von tepic, als es zu dämmern beginnt, und bis wir dort sind, wo sich der rv park los pinos befinden soll, ist es bereits dunkel. nun brechen wir bereits am ersten tag unseren festen vosatz niemals in mexico im dunkeln zu fahren. wir können den campingplatz aber nicht finden. weder mit navi, noch mit google maps. also fragen wir und bekommen eine ziemlich genaue beschreibung. aber trotzdem brauchen wir noch 2 versuche bis dani die einfahrt entdeckt. wie man ein schild derart unscheinbar anbringen kann ist uns ein rätsel. man hat den eindruck die wollen nicht gefunden werden. wir sind recht müde, gehen früh schlafen und setzen am nächsten morgen unsere fahrt, nun richtung guadalajara fort.

da unser wasser langsam zur neige geht, fragen wir in einem kleinen ort an der landstrasse, ob es eine purificada de agua (wasseraufbereitungsstation) gibt. ja gibt es. wir müssen nur bis zur schule dann links und da ist sie dann. denkste. wir suchen bestimmt eine 3/4 stunde, fragen 4 mal nach, um am ende fündig zu werden. aber leider ist die station geschlossen. bei der suche lernen wir aber den ort „ahuacatlan“ recht gut kennen. ein kleiner typisch mexikanischer ort. 

da wir heute nicht wieder im dunkeln ankommen wollen, bleiben wir nicht noch etwas, sondern fahren weiter. wenig später passieren wir „ixtlan del rio“. am ortseingang wieder mal eine militärpatroullie. ein ebenfalls schöner ort mit herrlich bunten häusern, kleinen geschäften direkt an der strasse  und einem chaotischen fahrverhalten, nahezu aller verkehrsteilnehmer. außer uns natürlich, wir halten brav die spur, was gar nicht so leicht ist. 

die landschaft ändert sich. es wird bergig und geht stetig bergauf. und es wird sehr viel grüner als bisher. offenbar regnet es hier öfter als auf der baja. nachdem wir bisher viele zuckerrohrfelder gesehen haben, beginnen nun die agavefelder. ein feld folgt dem nächsten. alles für den guten tequila.  in einem kleinen dorf, werden am strassenrand an mehreren ständen keramikwaren angeboten. da wir uns gerne aus mexiko ein paar schöne teller mitnehmen möchten, halten wir, finden aber nichts passendes. 

ca. 60 km vor guadalajara liegt tequila, dem geburtsort des gleichnamigen getränkes. tequila ist übrigens eine unterart des mezcal. tequila wird zu 100 % aus der blauen agave hergestellt. mezcal dagegen aus verschiedenen arten. es werden grundsätzlich nur die herzen der agave verwendet. das besondere beim mezcal ist, dass sie zunächst geräuchert werden. dieses erfolgte ursprünglich in einem erdloch in dem die herzen gemeinsam mit heissen steinen und mit palmenmatten und erde bedeckt geräuchert wurden. so entsteht der für den mezcal typische räucherne geschmack. im ort dreht sich alles um den tequila. besonders imposant sind die gebäude und gärten von "jose cuervo“, der ältesten destillerie der welt (1758). leider können wir keinen probieren, da wir noch weiter fahren wollen.

wenig später müssen wir feststellen, daß unsere zeitberechnungen wieder nicht ganz optimal sind. man oder zumindest wir brauchen sehr viel länger als bisher. im schnitt schaffen wir nur 50 km in der stunde. insbesondere die vielen dorfdurchfahrten rauben irre viel zeit. dorfeinfahrt 2 topes, in der mitte 2 und am ende zum abschied noch einmal 2. topes sind ca 20 cm hohe asphaltschnellen, die den verkehr beruhigen sollen. da sie sehr steil sind funktioniert das hervorragend. alles schneller als 20 km/h macht sich sehr unangenehm bemerkbar. problem ist auch, dass eigentlich fast immer frühzeitig auf sie hingewiesen wird, aber eben leider nur fast immer. die die nicht ausgewiesen sind, erziehen besonders gut zum langsam fahren. also da wir noch nicht die optimale zeitberechnung haben erreichen wir auch guadalajara zur dämmerung. dieses mal finden wir den campground san jose de tajo gar nicht. erst als wir einen starbucks nochmals genau googeln, finden wir auf der website des campgrounds eine genauere beschreibung und erreichen ihn dann auch ohne viel mühe. inzwischen ist es stockdunkel und die rezeption ist nicht mehr besetzt. so suchen wir uns, so gut es geht, im dunkeln einen freien geeigneten platz. 

der verkehr in guadalajara ist chaotisch und die strassen überfüllt. daher entscheiden wir uns nicht mit der josi, sondern mit dem josch die 13 km bis ins zentrum zu fahren. überraschenderweise finden wir relativ schnell einen parkplatz und laufen die letzten 2 km bis ins zentrum. guadalajara, oder zumindest das zentrum ist eine mischung aus moderner großstadt, alten und neueren gebäuden und mexikanischer lebenskultur. der mercado libertad ist in einem modernen sechziger jahre betongebäude untergebracht und ist der größte überdachte markt lateinamerikas. drinnen gibt es 2900 kleine stände verteilt auf drei ebenen. an den essenständen tun wir uns sehr schwer etwas leckeres zu finden. die zubereitung ist teilweise doch etwas gewöhnungsbedüftig. nach längerer suchen finden wir einen stand an dem das essen doch recht gut aussieht. vorsichtshalber bestellen wir aber eine sehr kleine portion und belassen es dann auch dabei. wieder draußen, finden wir an einem stand ein schönes mitbringsel für 2 der kinder (mehr wird nicht verraten). wir schlendern noch etwas durch die straßen und über die plätze und stoßen dann auf eine straße mit diversen musikläden in dem wir uns 2 cd`s mit typisch mexikanischer musik kaufen. am nächsten vormittag sind wir noch bei starbucks um den letzten teil der baja auf der website einzustellen und machen uns so gegen 1 auf den weg

in atotonilco alto soll es eine destillerie (7 leguas) geben, die noch nach den ursprünglichen methoden tequila herstellt. wie inzwischen üblich erreichen wir bei dämmerung den ort. wir wussten, dass es hier keinen campingplatz gibt und wollten entweder auf dem gelände von 7 leguas oder auf einem hotelparkplatz übernachten. 7 leguas verfügt im ort über keinen parkplatz und die hotels sind entweder ausgebucht oder liegen im ortskern, der mit dem josch nicht zugänglich ist. nachdem wir das herausgefunden haben, ist es inzwischen fast 9. es wird dringend zeit einen nachtplatz zu finden. wir parken letztendlich in einer seitenstraße im ort. kein perfekter platz, und brechen damit unseren 2ten festen vorsatz, nämlich in mexico niemals wild zu übernachten. aber wir haben ein gutes gefühl, was sich auch bestätigt hat.

 

 

durch das lange reisen fehlt uns manchmal ein gefühl für die wochentage. das rächt sich dieses mal. es ist sonntag und die destillerie hat geschlossen. also wird es heute nichts mit einer besichtigung. wir erkunden aber noch den ort. es ist sonntagsmarkt und in allen straßen wird an ständen nahezu alles angeboten. wir kaufen obst, gemüse, etwas fleisch, alles extrem frisch, lecker und sehr preiswert und weihnachtsdeko für den josch, denn morgen ist der 1.advent. wenn wir schon nicht die destillerie besichtigen, so kaufen wir uns wenigstens noch eine flasche tequila von 7 leguas, und probieren ihn später am abend. extrem lecker. aber das ist etwas vorgegriffen.

denn zunächst müssen wir noch nach guanajuato fahren. stattliche 194 km und es ist inzwischen halb 1. also wird es dringend zeit los zu fahren. da die strecke relativ gut ausgebaut ist, schaffen wir es dieses mal noch im hellen anzukommen. und auch den morrill trailer park finden wir nach 2-maligem fragen relativ schnell. ein total schönes kleines an einem berg gelegenes, terrassiertes grundstück. es gibt nur 4 plätze und zum glück ist nur einer belegt, so daß wir den schönsten, der verbleibenden 3, aussuchen können. wir haben aussicht auf einen stadtteil der uns gegenüber, am nächsten berg liegt. und mit der josi sind es nur wenige minuten ins zentrum. guanajuato liegt auf über 2000 m und hat 180000 einwohner. ursprünglich war guanajuato eine legendäre silberstadt. insbesondere aus dieser zeit stammt die teilweise imposante koloniale architektur, die die altstadt prägt. kleine plazas, ein gewirr aus engen verwinkelten gassen, steilen treppen, bunt gekalkte häuser und die mexikanische lebensart tragen allesamt zu einer ganz besonderen atmosphäre bei. und deshalb ist guanojuato nicht nur seit 1988 weltkulturerbe, sondern auch eine der schönsten kolonialstädte mexikos. für uns übrigens die schönste. eine weitere besonderheit ist das unterirdische strassensystem. dabei handelt es sich um ehemalige wasserkanäle. zu früheren zeiten floss durch guanajuato der gleichnamige fluss. dieser trat des öfteren über die ufer und führte zu überschwemmungen. also staute man den fluss irgendwann auf und führte das wasser durch eben diese unterirdischen kanäle ab. später wurden dann die kanäle zu straßen umfunktioniert. beeindruckend wie sie sich unter der stadt durchschlängeln. was uns neben all diesem besonders gut gefallen hat, ist die allabendliche atmosphäre an der plaza. die mariachis ziehen von restaurant zu restaurant und von tisch zu tisch und spielen typisch, mexikanische folklore, während wir das leckere essen und den ausgezeichneten wein genießen. tagsüber erkunden wir die stadt. nachdem wir mit dem aufzug hoch zum denkmal von „el pipila“ gefahren sind, um von dort den panoramablick über die gesamte stadt zu erleben, besuchen wir das museum de las mumias. in dem museum stehen hinter glasscheiben 119 mumien. sie stammen aus normalen gräbern, sind aber offenbar aufgrund der sehr mineralhaltigen erde und der trockenen luft guanajuatos, sehr schnell mumifiziert und relativ vollständig und gut erhalten. die meisten stammen aus der zeit der wende zum 20. jahrhundert. abends finden wir uns wieder an der plaza ein. am nächsten tag umrunden wir mit der josi noch einmal zum abschied die gesamte stadt auf der 21 km langen panoramica. eine, wie der name schon vermuten lässt, panoramastrasse mit wunderschönen ausblicken auf die stadt. 

 

san miguel de allende, unser nächstes ziel liegt ca 200 km entfernt von guanajuato. nach unserem reiseführer soll es dort 2 campingplätze geben. den ersten, “san miguel rv park“, der direkt im zentrum liegt, können wir durch die kleinen gassen nicht erreichen. nach 2 versuchen geben wir auf und versuchen den weniger schönen, an einer hauptstraße liegenden. den gibt es inzwischen garnicht mehr. also bleibt uns nichts anderes übrig, als nochmals den ersten zu versuchen. wir halten an einer etwas breiteren straße und erkunden dann den weg zu fuß, um evtl. doch eine möglichkeit zu finden. der eigentümer vom campingplatz gibt uns den entscheidenden hinweis. wir müssen in eine einbahnstraße einfach in die falsche richtung fahren. die ist breit genug und so gelangen wir zu der einfahrt, die allerdings auch eine kleine herausforderung ist. aber nach einigen hin und her sind wir endlich drin. der campground erweist sich als sehr schön angelegt und gut besucht. einige expeditionsmobile. aus england, aus den usa, deutschland und der schweiz. die schweizer berichten uns, dass die deutschen, die gerade nicht da sind, nunmehr bereits seit 7 jahren hier stehen. ursprünglich wollten sie wohl 2 tage bleiben. wir wollen auch 2 tage bleiben ;-)....

die amerikaner von gegenüber stellen sich vor. terri und mike. und irgendwie kommen uns die beiden bekannt vor. nach einigen überlegen wissen wir auch woher. die beiden sind die autoren von unserem campingführer auf der baja und hier in mexico (terri & mike church, www.rollinghomes.com). immer wieder erstaunlich wie klein die welt ist. wobei dieser campingplatz ein treffpunkt von weltreisenden zu sein scheint. nun zu san miguel – seit 2008 weltkulturerbe „pueblos magicos“. und in der tat, eine bezaubernde kleine stadt im kolonialstil mit vielen kleinen galerien, läden und cafes. und für mexiko extrem sauberer und „aufgeräumt“. kein wunder, dass hier so viele weltenbummler überwintern. 

wir entdecken einen kleinen laden mit außergewöhnlichen, schönen und handwerklich perfekt gemachten typisch mexikanischen keramikwaren. hier ist einfach alles schön. am ende gehen wir mit 3 prall gefüllten tüten aus dem laden. 

wenig später kaufe ich mir noch in einem der diversen läden mit einer riesenauswahl an typisch mexikanischen und zentralamerikanischen waren, einen echten panamahut. 

hier in san miguel kann man ohne probleme tage und wochen verbringen, indem man in den läden stöbert und anschließend in einem der  cafes oder restaurants, die sich an einem der vielen kleinen und größeren plätzen befinden, im schatten bei einem kaffee, eis oder glas wein entspannt. entgegen dem anderen deutschen paar, fahren wir tatsächlich nach 2 tagen weiter. 

unterwegs nach mariposa

der monarchfalter lebt in den sommermonaten im norden der usa und dem süden kanadas. da es ihm dort im winter zu kalt ist, fliegt er dann in den süden, um dort zu überwintern. und zwar ins mexikanische hochland. in die oyamel kiefernwälder der sierra nevada. dort treffen sich die falter nach einer reise von mehr als 4,5 tausend kilometern alle am selben ort in einem waldstück auf ca. 3000 m höhe. dem „reserva de la biosfera de la mariposa monarca“. erstaunlich das die kleinen falter in der lage sind eine solch lange strecke zu fliegen. sie nutzen dabei den wind, indem sie in unterschiedlichen höhen fliegen und so jeweils einen wind erwischen der in richtung süden weht. auf dem rückweg im frühjahr dann natürlich gen norden. interessant auch, dass der flug so lange dauert, dass tausende auf dem weg sterben, aber auch tausende neu geboren werden. also die falter wollen wir nun aufsuchen. das besondere ist, dass all diese falter in einem kleinen waldstück in riesigen trauben, an den ästen von bestimmten bäumen hängen. dieses waldstück ist nur zu fuß oder zu pferd zu erreichen. wir wählen das pferd. wir wollten schon seit langem mal einen ritt unternehmen und nun wo es recht gut bergauf geht, sparen wir auch noch kräfte. für mich das erste mal. macht wirklich spass. 

als wir das waldstück erreichen scheint gerade nicht die sonne und es ist kein fliegender falter zu sehen. nachts und wenn die sonne nicht scheint, ist es ihnen zu kalt und sie bewegen sich nicht. aber sobald die trauben von sonnenstrahlen erfasst werden, erwachen die falter und fliegen los. einer nach dem anderen. ausgerechnet heute ist es seit vielen wochen mal etwas bedeckt. und so müssen wir immer wieder warten, dass die sonne raus kommt und die falter zum „leben erweckt“. ein total schönes erlebnis, auch wenn uns aufgrund der fehlenden dauerhaft strahlenden sonne, das besondere schauspiel eines mit faltern bedeckten himmels verwehrt bleibt. 

zurück in tlalpujahua gehen wir dort noch auf den weinachtsmarkt. nicht ganz so wie die unserigen, aber nicht minder schön. insbesondere sehr farbenfroh und lebhaft.

abends gehen wir noch tacos in „el oro“ essen. einem ort der hoch oben in den bergen auf 2800 m liegt. 

dort übernachten wir auch auf dem parktplatz eines etwas außerhalb liegenden kleinen hotels.

wo befindet sich das größte vw-werk mexicos? richtig. in puebla. und dort wollen wir nun hin. nicht zu vw, sondern puebla liegt auf dem weg zu unserem nächsten ziel oaxaca und dort wollen wir übernachten. der campigplatz von puebla „trailerpark las americas“ überrascht uns. während sich puebla wie zu erwarten als große industriestadt präsentiert, ist der campingplatz sehr schön. sehr gepflegt, nagelneue stilvoll gestaltete bäder. ein poolbereich mit gepflegten sehr gemütlichen sitzecken und extrem sicher und dann auch noch preiswert. wir verbringen den nachmittag entspannt am pool mit lesen. 

die anfahrt nach oaxaca über die mex 135 ist extrem schön. die carretera (so heißen hier die autobahnähnlichen straßen) schlängelt sich durch die berge des zentralen hochlands. die natur ist sehr abwechslungsreich und atemberaubend. wir machen mehrfach stop, um nichts zu verpassen.

die region oaxaca ist bekannt für seinen mezcal. hier wird „die mutter“ des tequilla in vielen kleinen destillerien noch urtümlich hergestellt. nachdem wir einen tag das zentrum von der stadt oaxaca besucht haben fahren wir am nächsten tag weiter nach matatlán, um dort eine der destillerien zu besuchen.

auf dem weg dorthin bewundern wir noch den baum von „el tule“. der baum hat einen maximalen stammumfang von 58 m, eine höhe von 42 m und ist über 2000 jahre alt. beeindruckend. 

bereits bevor wir matatlán erreichen, entdecken wir diverse kleine gebäude in denen offenbar mezcal produziert wird. wir stoppen an einer einfahrt „fabricá de mezcal el cortador“, die mit ursprünglicher herstellung wirbt. hier wird tatsächlich mit extrem einfachen mitteln mezcal hergestellt. es gibt eine mit steinen ausgelegte grube in den die agaveherzen zusammen mit glühender holzkohle abgedeckt geräuchert werden, einen kleinen mühlstein der von einem esel gezogen die agaveherzen zermalmt. die bottiche in denen dann anschießend die zermalmte faserige agave 7 tage fermentiert, um abschließend in kleinen öfen destilliert zu werden. hier wird zur zeit gerade nur destilliert. wir sehen den frischen mezcal in kunstoffkanister laufen und probieren ihn. ziemlich stark. nebenan gibt es einen kleinen verkaufsraum an dem man dann den fertigen, teilweise in holzfässern gelagerten mezcal verköstigen kann. uns schmeckt der bräunliche, etwas länger gelagerte und daher mildere besser, als der junge, klare, kräftige. wir nehmen eine flasche des älteren mit.

in matatlán selbst, gibt es gefühlt nur solche kleinen destillerien. man hat den eindruck, hier braut jeder seinen eigenen kleinen mezcal. jede freie fläche, und sei sie noch so klein, wird genutzt. wir besuchen noch eine weitere destillerie -  „el rey zapoteco“ und kaufen auch hier ein fläschen.

matatlán selbst biete keine geeignete übernachtungsmöglickeit und so brechen wir auf ins nahegelegene hierve del agua. es ist inzwischen 5 uhr, aber es sind auch nur knappe 30 km. sollte also kein problem sein, denken wir uns. aber hierve del agua liegt hoch in den bergen und die straße, die dorthin führt, den namen straße nicht verdient. es ist ein ziemlich schmaler, steiler, extrem kurvenreicher und schlechter schotterweg. wir können maximal 10 km/h fahren, und da es bis hierve del agua über 30 km sind, schaffen wir es nicht vorm dunkel werden. da der weg auch seitlich kaum besfestigt ist, wäre es bei tageslicht schon eine kleine herausforderung. jetzt im stockfinsteren ist es ein kleines abenteuer. uns läuft der schweiß. der angstschweiß herunter. die kilometer reduzieren sich im schneckentempo. nach mehr als 2,5 stunden erreichen wir endlich den ort. zum glück ist noch ein mitarbeiter vor ort , schließt uns das tor zum gelände auf und erklärt wo wir parken können.

 

wie wir am nächsten morgen feststellen, handelt es sich um eine art freizeitanlage, die rund um die naturbecken angelegt ist. es gibt hier diverse kleine quellen mit sehr mineralienhaltigen wasser. diese quellen haben mehrere kleinere und größere steinbecken gefüllt, die zum baden einladen. 

 

wir unternehmen zunächst eine wanderung zu dem versteinerten wasserfall. das quellwasser füllt nicht nur die becken, sondern läuft u. a. auch über eine felskuppe. die mineralien haben sich im laufe der jahrhunderte an den felsen kristallisiert und bilden nun einen wasserfall aus mineralien. es sieht einem echten wasserfall zum verwechseln ähnlich. bevor wir angekommen sind dachten wir von den fotos es sei ein echter wasserfall.

 

unsere wanderung führt uns weiter durch die hügelige üppig bewachsene landschaft. wir stampfen kräftig beim wandern um nicht von einer schlange oder einem skorpion überrascht zu werden. 

 

am ende der 2 stündigen wanderung nehmen wir ein fußbad in einem der wasserbecken und machen uns dann wieder auf den weg. 

wie wir nun hier erfahren, gibt es auch eine gute, asphaltierte, schöne, breite straße. schade das unser navi die gestern abend nicht ausgewählt hat. wir haben gerade den ort verlassen, als uns zwei bauern an ihrem selbstgebauten schlagbaum stoppen und 10 pesos für die nutzung der straße fordern. obwohl wir sicher sind, dass das nicht mit rechten dingen zugeht, zahlen wir die 50 ct. gerne. wir bekommen sogar einen beleg. 

kurz darauf fahren wir an einer weiteren fabrica de mezcal „ don luis“ vorbei. ein esel zieht gerade den mühlstein mühsam voran. wir stoppen sofort. das zermalmen der agaveherzen haben wir noch nicht gesehen. es ist ein kleiner familienbetrieb. mutter und vater brauen den mezcal. die kinder übernehmen den „vertrieb“ im benachbarten holzschuppen. wir erweitern unser sortiment um 2 weitere flaschen. 

um nun an die golfwüste zu gelangen, wollen wir auf der 175 durch die sierra de juarez fahren. die straße ist zwar in einem guten zustand aber extrem schmal, kurvenreich und geht sehr steil nach oben. nach gut 2 stunden haben wir gerade mal 25 km geschafft. aber es lohnt sich. die straße führt durch dicht bewaldetes gebiet. total schön. und es soll hier oben in „la cumbre“ auch einen campingplatz geben. wir finden ihn nicht und fragen in einem der wenigen am straßenrand liegenden restaurants nach. es gibt ihn wirklich. wir müssen nur wieder ein kleines stück zurück. dort ist die zufahrt, neben einem restaurant an dem wir uns auch anmelden müssen. draussen vor dem restaurant auf dem kleinen parkplatz fragt mich ein mexikaner wo wir denn hin wollen. ich antworte kurz und wir fahren das kleine stück zurück. als wir an der anmeldung ankommen, kommt dort kurz nach uns der mexikaner von eben mit einem kumpel an und läuft sehr neugierig um den josch herum. kommt uns schon sehr merkwürdig vor. während ich mit dem verwalter vom campingplatz rede kommt einer der typen dazu und fragt etwas was ich nicht verstehe. der verwalter ruft jemand an und übergibt den hörer. alles recht merkwürdig. ich bin aber noch guter dinge und buche eine nacht. während wir die 7 km über einen schmalen waldweg zum campingplatz fahren, haben wir viel zeit um uns darüber klar zu werden was das merkwürdige verhalten der beiden typen zu bedeuten hat. als wir dann auf dem campingplatz ankommen und feststellen, daß wir die einzigen sind, suchen wir lieber das weite. das problem ist, dass es schon so gut wie dunkel ist und wir keinen weiteren campingplatz auf der strecke kennen. also entweder zurück nach oaxaca oder auf gut glück weiter. wir entscheiden uns für den sicheren weg. also die 25 km zurück nach oaxaca. es geht nun zwar bergab, aber viel schneller sind wir auch nicht. aber bereits am ortseingang von oaxaca entdecken wir ein schönes restaurant "las brasas" mit großem eingezäunten parkplatz. hier können wir was essen und fragen ob wir auf dem parkplatz übernachten dürfen. nach kurzem zögern und rücksprache mit seiner frau willigt der besitzer ein. wir sind die letzten gäste bekommen aber noch etwas zu essen. während wir essen schmückt die familie, das restaurant weihnachtlich und der besitzer gibt uns den ratschlag nicht die 175 durch die sierra zu nehmen. den teil den wir heute gefahren sind ist der weniger steile und einfache. der schwierigste teil kommt noch. er empfiehlt die „pista“, wie er die autobahn hier nennt. als wir dann später im josch sind stellen wir uns die dummen gesichtet der beiden mexikaner vor, wenn sie uns auf dem campingplatz vergeblich suchen und freuen uns riesig. am nächsten morgen nehmen wir dann, dem rat folgend den weg über die pista.

 

unser eigentliches ziel villahermosa erreichen wir heute nicht mehr, also wollen wir in einem kleinen dicht an der carretera liegenden ort  cosamaloapan übernachten. dort soll es das kleine hotel roble geben, wo man gut und sicher parken kann. und dieses mal finden wir das hotel sofort. der parkplatz ist von einem ca 3,50 m hohen zaun umgeben und das ebenfalls 3 m hohe tor erlaubt die zufahrt. es wirkt ein wenig wie ein gefängniszaun, nur das wir innen auf der richtigen seite sind. der ort ist ziemlich schmutzig und heruntergekommen. es wirkt alles sehr einfach und wenig vertrauenserweckend. das hotel ist nicht wesentlich besser. wir müssen den vollen zimmerpreis zahlen (216 pesos – ca. 10€), schlafen aber viel lieber im josch. das zimmer riecht muffig, hat keine fenster und die betten garantiert jede menge an kleinen tierchen. wir nutzen nur die dusche und gehen dann wieder in den josch. wir essen auch dort zu abend und gehen nicht mehr raus aus unserem sicherem fort. am nächsten morgen müssen wir uns dann doch noch raus wagen. wir benötigen bargeld. und so laufen wir die 200 m bis zum stadtplatz zu fuß. wir haben zwar ein etwas ungutes gefühl, kommen aber unbehelligt wieder am josch an. 

bei der ausfahrt aus dem ort müssen wir feststellen, daß im vergleich zu den behausungen an der ausfahrtstraße, die im ort der pure luxus waren. wir geben dementsprechend gas.

kurz bevor wir villahermosa erreichen, entdecken wir auf beiden seiten der straße immer wieder kleinere bananenplantagen. an einer halten wir an und wollen welche kaufen. obwohl frisch vom baum, sehen alle nicht wirklich frisch aus. nach etwas suchen, finden wir dann welche, die kaum braune flecken haben. im inneren sind sie lachsfarben und schmecken auch ganz anders, eklig. zum glück hat sie dani nur probiert. wir denken, dass liegt daran, dass sie am baum gereift sind. inzwischen wissen wir, dass es daran lag, dass es kochbananen waren. 

villahermosa, was übersetzt „schöne stadt“ heißt, macht ihrem namen keine ehre. weder der campingplatz noch die altstadt kann uns so recht gefallen. 

wir wollen nun endlich mal wieder ans meer. in ciudad del carmen fahren wir zur strandstraße. das meer ist hier ziemlich bräunlich und die strände auch nicht sehr ansprechend. nächster stop ist der campground „freedom shores“ auf der isla aguada. die anfahrt ist zunächst nicht so vielversprechend. er liegt nahezu direkt an der hauptstrasse und der brücke, an der derzeit umfangreich gearbeitet wird. aber der anschein trügt. weder von der straße, noch von der baustelle hört man etwas. der campground liegt direkt am strand und ist sehr schön angelegt. wir stehen mit dem josch ungefähr 30 m vom meer entfernt. der strand ist so wie man ihn sich wünscht. nahezu weißer sand und viele palmen. also insgesamt ein toller platz. es ist zwar noch einige tage bis weihnachten, aber da wir weihnachten schön stehen möchten, bleiben wir hier. wir nutzen die verbleibenden tage um dringende arbeiten am josch zu erledigen. zum glück haben wir schon vorgebeugt und alles wesentliche, was wir für weihnachten benötigen, eingekauft. 

der ort in dem sich der campground befindet bietet nicht so viel. im einzigen „supermarkt“ gibt es neben eiern noch etwas obst und gemüse. letzteres eher auch sehr eingeschränkt. bei den eiern wissen wir nicht wie lange die dort schon so im warmen stehen. die fleischerei ist auch eher abschreckend. das fleisch liegt auf dem holztisch ohne jede kühlung und die ein oder andere fliege hat es sich bereits gemütlich gemacht. da verzichte sogar ich gerne auf fleisch. aber die menschen sind alle sehr freundlich und so kaufen wir eben, dass was es gibt und nicht das was wir eigentlich wollten. 

auf dem campground leben auch mehrere leguane. unter anderem ein ziemlich großes männchen. schätzungsweise 2m incl. schwanz. es ist ein grüner leguan in der brunft. in der brunft wechselt er seine farbe von grün in orange. 

wir erfahren von der eigentümerin, dass es ganz in der nähe eine auffangstation für verletzte leguane und affen gibt. da fahren wir hin. neben den affen gibt es auch noch schildkröten und krokodile. leguane sehen wir nicht. die affen sind teilweise frei und klettern über uns auf den bäumen herum. es sind brüllaffen. andere sind in größeren freigehegen untergebracht. manche sind sehr scheu, andere ziemlich forsch und frech. einer scheint fotograf werden zu wollen, wie ihr an dem foto unschwer erkennen könnt. 

nachdem wir heiligabend am vormittag mit unseren kindern über whattsapp fernbescherung gemacht haben, backen wir traditionsgemäß kipferl. wir müssen etwas improvisieren, da wir einige zutaten nicht bekommen haben und so werden es mürbeteig-kipferl. und statt am tisch in der wohnung, formen wir die kipferl am strand. dank unseres tollen ofens im josch gelingen diese hervorragend.

 

und als es dann langsam beginnt dunkel zu werden, feiern wir am strand unter palmen weihnachten. erst packen wir die geschenke aus und dann essen wir klassisch. rotkohl mit kartoffelpüree und truthahnkeulen (gans gab es nicht). alles perfekt gelungen und super lecker.