kanada ontario algonquin provincial park penlake
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bär     wasserfall           

am 30.06.2017 verlassen wir die usa und reisen ohne probleme in calais (new brunswick) nach kanada ein. und auch das finden des 1. nachtplatzes in kanada erweist sich als kinderspiel. 1. versuch und gleich erfolgreich. das beginnt alles sehr gut. als erstes steht der fundy nationalpark an. er befindet sich an der bay of fundy und ist 206 qm groß. wir wandern an der küste den hering cove trail bis zum matthew point und wieder zurück. das sind ca. 8 km. 

alma hafen

leider ist das wetter und damit auch die sicht ziemlich schlecht. da wir im park nicht nächtigen wollen, fahren wir weiter ins unmittelbar angrenzende alma. alma hat einen kleinen hafen wo wir halten um die lage zu sondieren. dabei entdecken wir eine laundry. und da sowieso waschen ansteht, nutzen wir dieses angebot. wir müssen uns sputen, denn es ist bereits 18:30 uhr und die laundry schließt um 20 uhr. schnell noch geld gewechselt (in 3 läden) und los geht es. während die maschinen laufen essen wir zu abend. als wir gerade dabei sind die ersten beiden der 3 trockner zu entleeren fällt in ganz alma der strom aus. die letzte maschine ist zwar nicht ganz trocken aber zumindest die beiden anderen. egal, hilft ja nichts, dann müssen wir die letzten sachen eben halbtrocken mitnehmen. dort wo wir jetzt stehen können wir heute nacht nicht bleiben. aber 3 straßen weiter soll es einen rv-parkplatz geben. da versuchen wir es, aber ohne erfolg, denn dort steht gerade die polizei und dass erscheint uns dann doch etwas dreist. also müssen wir wohl oder übel weiter.

inzwischen ist es stockdunkel. wir sind gerade raus aus alma, da zieht ein extremer nebel auf. man kann maximal 5 m weit sehen. hier hat man vermutlich „nebel des grauens“ gedreht. wir bewegen uns im schneckentempo vorwärts, können aber nicht mal erkennen was links und rechts von der straße ist. teilweise wirkt es so, dass es steil bergab geht. und die straße ist ziemlich schmal. irgendwann treffen wir auf ein schild, welches zu einem parkplatz an einem leuchtturm weist. mithilfe der schilder und dem navi gelangen wir nach einer gefühlten ewigkeit an einen kiesparkplatz direkt am meer, das cape enrage an der bay of fundy. wir sehen das meer zwar nicht, aber wir hören es und erkennen es auf dem navi. alles ziemlich aufregend. wir schlafen relativ unruhig und als wir am nächsten morgen aufwachen, sind wir überrascht wo wir gelandet sind. sieht ganz anders aus als gestern vermutet. viel freundlicher und schöner. 

nach einer kurzen besichtigung des leuchtturms fahren wir weiter zu den „hopewell rocks“. das sind steinformationen die sich aufgrund der extremen gezeiten im laufe der jahrtausende durch ebbe und flut ausgebildet haben. einige sehen aus wie gigantische blumentöpfe. jetzt ein kurzer exkurs. die bay of fundy weist mit maximal 16 m mit einen der höchsten tidenhub auf der erde auf. dieser enorme hub entsteht einerseits durch die ohnehin extremen gezeiten in diesem teil der erde und werden verstärkt durch die lage und die trichterform der bay erhöht. zurück zu den hopewell rocks. bei flut kann man nur den oberen teil der steinformationen sehen. aber 3 h vor, bis 2 h nach ebbe kann man um die steine auf dem meeresboden spazieren und nun die vollständig frei gelegten „rocks“ bestaunen. heute am 01.07.2017 feiert kanada seinen 150. geburtstag. anlässlich dieses geburtstages ist 2017 der eintritt in allen stateparks kostenlos. „congratulations canada“.

wir verlassen new brunswick und fahren nun nach nova scotia. erstes ziel ist lunenburg. eine kleine hafenstadt an der  mahone bay, dessen hafen und stadtkern zum „unesco world heritage site“ erklärt wurde. lunenburg zeichnet sich einerseits durch seine schiffsbautradition und anderseits durch die kleinen in vielen bunten farben leuchtenden häuser aus. ausserdem ist lunenburg ein treffpunkt für segler. allerdingens waren leider kaum welche da. pech. 

für unser nächstes ziel haben wir aufgrund einer exakten wetterprognose die planung erarbeitet. wir wollen den „cabot trail“ unbedingt im strahlenden sonnenschein erleben. er gilt als einer der schönsten panoramastraßen der welt und zieht sich über einer länge von insgesamt 300 km über die „cape breton highlands“. wir sind zum berechneten zeitpunkt am startpunkt des ct, aber die sonne nicht. es ist ziemlich wolkig um nicht zu sagen es ist vollständig bewölkt. bislang konnten wir unsere uhr nach dem wetterapp stellen. heute leider nicht. nach kurzer beratung entscheiden wir langsam los zu fahren damit uns die sonne einholen kann. sollten wir an eine stelle kommen die wir unbedingt bei sonne sehen wollen, dann warten wir eben. zum glück fahren wir gegen den uhrzeigersinn und sind daher zunächst an der ostküste. 

wir fahren immer an der küste entlang, passieren kleine malerische orte mit so tollen namen wie cape smokey, ingonish beach oder neils harbour. irgenwann biegt der ct nach links ab und führt durch die highlands an die westküste. wir biegen nach rechts ab und fahren an die oberste nördliche spitze von cape breton. am ende ist die straße nur noch ein befestigter sandweg und wird immer schmaler und teilweise extrem steil. die straße schlängelt sich ganz eng an der steilküste  entlang und endet plötzlich ziemlich abrupt an einem kleinen campingplatz. erst sind wir etwas enttäuscht, weil wir gehofft hatten einen einsamen nachtplatz direkt an der klippe zu finden. aber wieder zurück in der realität sin d wir total begeistert von diesem entzückenden, kleinen campingplatz mit einer fantastischen aussicht. es ist der meat cove campground (www.meatcovecampground.com). wir können diesen platz nur jedem empfehlen. ein absoluter geheimtipp. total ruhig. traumhafte aussicht. netter typ der den platz betreut. alles perfekt. wir bleiben auf jeden fall länger. 

gleich nachdem wir angekommen sind, entscheiden wir uns noch für eine kurze wanderung auf den benachbarten berg, von dem man einen ausblick über den vor uns liegenden st. lawrence golf hat. zurück am josch machen wir uns ein schönes lagerfeuer, grillen und genießen diesen perfekten platz mit einer traumhaften aussicht.

den nächsten tag geht es dann zu fuß etwas weiter zu dem cape st. lawrence light. einem kleinen automatischen leuchtturm. der weg dorthin führt durch bewaldete hügel und endet schließlich auf einer riesigen grünen wiese direkt an der steil abfallenden küste. schottischer geht es wohl kaum. wir machen ein päuschen, stärken uns mit einem lunch und dann geht es zurück. der trail war insgesamt 8 meilen.

etwas erschöpft wieder am josch erfrischen wir uns erst mal standesgemäß mit einem sprizz-aperol um dann etwas später, wieder am lagerfeuer sitzend, den tag langsam ausklingen zu lassen. um 23 uhr gehen wir in den josch. es ist trotz mütze und lagerfeuer etwas zu kalt. es weht ein doch recht kühler wind. 

hier hätten wir gut und gerne 1 woche bleiben können. aber der weg ist noch lang und wir haben noch viele aufregende dinge vor und so brechen wir hier unsere zelte ab. es geht weiter auf dem cabot trail. jetzt die westküste  entlang. und hier zeigt sich der cabot tarail von seiner schönsten seite. er windet sich durch dichte wälder, vorbei an seen, zwängt sich durch enge schluchten um sich dann wieder direkt an der steil abfallenden küste entlang zu schlängeln. wir fahren jeweils von einem aussichtspunkt zum nächsten. um einfach so zu halten ist die straße zu schmal. 

nachmittags zum lunch am cabot trail

nachdem wir bereits am nachmittag zum späten lunch direkt am meer auf einem schönen recht einsamen platz gehalten haben, finden wir nun zur nacht einen noch besseren. wir stehen auf einer wiese direkt an der steilküste. das meer liegt ca. 20 m unter uns und hinter uns erheben sich grüne wiesen. wir begeben uns auf unsere dachterrasse um von dort bei einem glas wein, den sonnenuntergang über dem meer zu genießen. wenn ihr jetzt neidisch werdet dann zu recht. viel besser geht es kaum.

der weg zu unserem nächsten ziel führt uns zunächst zurück nach new brunswick und dann entlang der küste in die provinz quebec bis hoch an die mündung des st. lawrence river. das mündungsdelta reicht im osten von der spitze der gaspe-halbinsel bis nach quebec-ville. und da wollen wir jetzt hin. bis nach quebec-ville ist das wasser des st. lawrence salzig und es gibt gezeiten. als wir in quebec (ville) ankommen wollen wir zunächst 2 werkstätten aufsuchen die wir aus dem internet herausgesucht haben. sie sind auf die reparatur von auspuffanlagen spezialisiert. und da braucht der josch hilfe. der krümmer ist direkt an einem der zylinder vollständig abgerissen und muss dringend geschweisst werden. die 1. werkstatt verweist uns auf unsere 2. silencieux gosselin. ein verheißungsvoller name. und in der tat eine sehr schöne und beeindruckende werkstatt. die haben wirklich alles rundum den auspuff. und sie können uns helfen und das sogar noch am selben tag. wir sollen bis kurz vor feierabend warten (1 h) und dann würden sie uns das schnell schweißen. gesagt getan und nun ist der josch wieder erheblich leiser. inzwischen ist es 17:30 uhr. 

zeit einen nachtplatz zu suchen. die guten erfahrungen in kanada machen uns mutig und wir fahren direkt in die altstadt (vieux-quebec). im vorbeifahren können wir schon sehen wie schön sie ist. und unser mut wird belohnt. wir finden nur 1 km weiter einen parkplatz direkt am fluss. glück muss man haben. wir sind heute ziemlich müde vom langen fahren und gehen daher nicht mehr in die stadt, sondern nach dem essen früh schlafen. man sagt von quebec, es sei die französischste stadt in der gleichnamigen provinz und in kanada. und dieser eindruck entsteht auch bei uns. und dass nicht nur, weil alle französisch sprechen, sondern auch weil das stadtbild sehr europäisch-französisch ist. viele kleine schmale gassen mit kopfsteinpflaster an die sich kleine geschäfte aneinanderreihen. wirklich sehr schön. nicht umsonst gilt die 400 jahre alte stadt als eine der schönsten kanadas und wurde von der unesco zum weltkulturerbe ernannt. wir schlendern durch diese schöne kleine altstadt, die aus einem unteren teil direkt am fluss und einem oberen teil in der alten zitadelle auf dem berg besteht. der untere teil ist sehr auf den tourismus ausgelegt. nahezu alle geschäfte handeln mit souvenirs. der obere teil, der uns sehr viel besser gefällt, besteht aus einer bunten mischung aus restaurant, cafés und läden. in der „rue de tresor“ haben sich die maler etabliert. an beiden seiten der ca. 50 m langen gassen präsentieren maler ihre werke. spätestens jetzt meint man in südfrankreich zu sein. am abend gehen wir zu einem sehr schönen italiener, der dementsprechend auch „bello“ heißt, und essen sehr gut. den nächsten morgen beginnen wir mit einem typisch französischen frühstück in einem kleinen café direkt am platz. anschließend geht es weiter richtung algonquin provincial park. 

es ist erstaunlich wie viele schöne und ruhige übernachtungsplätze wir in kanada immer wieder finden. hier ist es einfacher als in den usa mit dem „wild“ stehen. kaum schilder mit „no parking anytime”, oder „no overnight parking“. und so finden wir auch in unserer letzten nacht in der provinz quebec, am lac nominique, einen wundervoll, ruhigen und schönen nachtplatz. wieder mal eine bootsrampe. 

wir sind auf dem weg zum algonquin provincial park. einem mit 7725 quadratkilometer großen wildnisgebiet in ontario, der westlichen nachbarprovinz von quebec. der park ist benannt nach den algonquin-indianern, die hier früher lebten und besteht aus wäldern und seen. wir wollen jetzt das erste mal in kanada kajaken und dafür ist dieser park prädestiniert. denn wenn man den park erkunden möchte, dann geht, dass nur zu fuß oder mit dem kajak. wir folgen der empfehlung aus unserem reiseführer und parken an der nordspitze des rocklake. dort startet die route den rocklake runter nach süden. wir passieren indianische felsmalereien und einige kleine inseln im see um am südlichen ende des sees an eine sogenannte portage zu gelangen. um von hier zum nächsten, etwas höher gelegenen pen-lake zu gelangen müssen wir das kajak durch ein ca. 400 m langes waldstück tragen. man fühlt sich ein bisschen wie die pelzhändler vor vielen jahren, die auf diese art kanada durchquert haben. während es am rock-lake noch wenige cottages, einen campingplatz und motorboote gibt, ist das am pen-lake nicht der fall. hier gibt es nur noch sehr wenige andere paddler, die entweder eine tagestour machen oder auf einem der wenigen ausgewiesenen naturzeltplätze (das sind einfach nur flächen mit einer feuerstelle) übernachten. das wasser ist kristallklar und gar nicht so kalt wie erwartet. rundum um uns herum nur wasser steine und wald. kanada wie wir es uns vorgestellt haben. wir essen im kajak und lassen uns von der strömung und wind über den see treiben. nach dem essen machen wir uns dann auf den rückweg, der sich am ende viel länger anfühlt als der hinweg, was sicher auch am steten gegenwind und auch an den langsam schwindenden kräften liegt. in jedem fall sind wir froh als wir wieder am parkplatz ankommen. die nacht bleiben wir dort. 

der park wird nur von einer einzigen strasse, der 60, von osten nach westen durchquert. wir folgen der 60 nun gen westen richtung georgian-bay. die georgian-bay ist eine riesige bucht die an den huron-see angrenzt. sie wird aufgrund ihrer größe auch oft der 6. große see genannt. die größe dieser seen ist einfach unvorstellbar. sobald man sie sieht denkt man immer man sei am meer. alle 5 seen zusammen beinhalten ein drittel der gesamten süßwasserreserven der erde. der größte der seen, der lake superior hat eine fläche von ca. 82.000 qkm, was der fläche von österreich entspricht. angeblich soll man mit dem inhalt des lake superior den gesamten nordamerikanischen kontinent einschl. mexiko mit wasser bedecken können. 

zunächst eine kleine korrektur. mit dem inhalt des lake superior könnte man den gesamten amerikanischen kontinent, also nord-, mittel und südamerika mit einer 30 cm hohen wasserschicht bedecken.

der killarney provincial park liegt an der georgian bay. er ist zwar relativ klein, trägt aber den beinamen „kronjuwel unter den provincial parks“. wir sind gespannt. nachdem wir den letzten freien platz auf den campground bekommen, und uns dort häuslich eingerichtet haben machen wir trotz fortgeschrittener stunde (17:30 uhr) noch eine längere wanderung an die georgian bay. der weg geht zunächst 2 km die straße entlang, um dann fast nur noch auf felsen am ufer eines kleinen flusses zu verlaufen und endet an der georgian bay. der ausblick auf die bay ist atemberaubend. viele dem ufer vorgelagerte kleine und größere inseln, die sich im kristallklaren, spiegelglatten wasser des sees spiegeln. die sonne die nun schon relativ flach steht beleuchtet diese einmalige szenerie im richtigen licht. obwohl das wasser nicht gerade warm ist (ca. 20 °c) springen wir ins kalte aber herrliche nass. da der weg nicht so gut markiert war und auch nicht so einfach, müssen wir zurück und können heute den sonnenuntergang nicht an der bay genießen. das nehmen wir uns für einen anderen tag vor. zurück am josch grillen wir am lagerfeuer.

da unser platz nur noch für eine nacht frei war düst dani gleich morgens um 7:45 uhr zur rezeption um für eine nacht zu verlängern, da ab 8 uhr neue plätze vergeben werden. das klappt auch, wenn auch auf einem anderen platz. beim frühstück kommen uns robert und linda besuchen. wir haben die beiden gestern kennengelernt. wir haben ihr selbstgebautes kanu und sie unseren josch bewundert. die beiden kommen seit 30 jahren jedes jahr in den park, kennen daher jeden grashalm und bieten uns an mit uns eine kanu-kajaktour zu unternehmen. die beiden in ihrem kanu und wir in unserem kajak zeigen uns den lake george, an dem der campground liegt, und erklären uns die angrenzenden gesteinsformationen sowie fauna und flora. sehr informativ und interessant. 

um halb 4 sind wir zurück am campground.  wir beziehen schnell unseren neuen platz und fahren dann mit der josi nach killarney. ein kleiner ort mit vielleicht insgesamt 30 häusern und einem total süssen hafen. wir kaufen kurz in dem grocery-store ein um dann fish & chips direkt hafenbecken zu essen. anschließend schlendern wir durch die marina, in der erstaunlich viele und große boote liegen. wir haben durst. und wo es viele große, teure boote gibt, da gibt es auch eine bar. es ist eine oyster-bar die von einem amerikaner aus los angeles betrieben wird. er erzählt uns, er sei im filmgeschäft und nutzt die kurze saison hier in kanada um seine bar zu betreiben. auf jeden fall ist er sehr sympathisch, sein wein sehr gut und die aussicht perfekt. erst als die mücken kommen, machen wir uns auf den rückweg und er dann auch zu. kurze saison, kurze tage. eine sehr attraktive geschäftsidee;-).

auf dem rückweg mit der josi durch den wald prasseln die mücken die gesamte zeit wir regentropfen auf den helm. ich muss den kopf stark nach unten halten damit ich nicht alle an den hals bekomme. zum glück sind am campingplatz heute erstaunlich wenige.

kurz zum thema mücken. auch jetzt gibt es teilweise viele mücken. abends muss man lange sachen tragen und antimücken-kerzen oder ähnliches verwenden dann ist es o.k. allerdingens ist es so, das jetzt die mückenzeit vorbei ist, wie man uns immer wieder erklärt. sehr viele mücken gibt es hier im mai und juni. dann aber auch richtig viele. wir finden es sind schon jetzt sehr viel. also niemals im mai und juni in die kanadischen wälder. das muss horror sein. robert hat erzählt, er sei mal im mai am yukon gewesen. und als er dort in der dämmerung raus gegangen ist, konnte er innerhalb weniger sekunden seine kleidung nicht mehr erkennen weil sie vollständig mit mücken bedeckt war. er musste sie dann abstreifen.

heute haben wir etwas ganz besonderes vor. wir fahren mit dem kajak auf eine der unbewohnten kleinen vorgelagerten inseln

crown land“ in der georgian-bay und werden dann dort im zelt übernachten. hiervon haben wir schon unter news berichtet. zelt und isomatten leihen wir uns bei den killarney-outfitters. wir müssen natürlich alles für die nacht und den notwendigen proviant mitnehmen und so ist unser kajak bis oberkante beladen. unsere wunschinsel, die wir bei unser wanderung vor 2 tagen gesehen haben ist belegt. macht aber nichts, denn die nächste ist noch viel schöner. eine richtig kleine felseninsel. das aufbauen des zelts erweist sich als herausforderung. nicht weil es so kompliziert ist, sondern weil einerseits ein strammer wind weht und andererseits auf felsen kein hering reingeht. also suchen wir große steine um die die spannseile gewickelt werden. es dauert etwas, aber am ende steht das zelt. zum glück gibt es ein bisschen treibholz mit dem wir ein lagerfeuer machen können. wir fühlen uns wie robinson. zum abendbrot gibt es nudelsalat und einen wein haben wir auch dabei und dass bei einem wunderschönen sonnenuntergang. was will man mehr?! sobald die sonne untergangen ist, wird es auf unser kleinen insel recht schnell kalt. umgeben von der kalten georgian bay kühlt alles sehr schnell ab. aber das lagerfeuer wärmt uns noch eine zeit lang bevor wir dann doch ins bett ... ins zelt gehen. kaum das wir liegen beginnen zwei kröten mit der balz. unglaublich wie laut die sind. da kann selbst ich, den sonst kaum etwas beim schlafen stört, nicht einschlafen. aber nach ca. 1 h haben die kröten sich dann offenbar gefunden und so schlafen dann auch sie und wir haben endlich ruhe. die nacht war etwas härter als sonst aber trotzdem schön. das frühstück ist auch etwas spartanischer als sonst. kekse. bevor wir wieder unsere zelte abbrechen erkunden wir noch die nachbarinseln mit dem kajak. ein sehr schöner abschluß unserer tage im killarney pp.

nur ca. 50 km luftlinie vom killarney pp entfernt liegt manitoulin island. da wollen wir jetzt hin. leider führt die straße dorthin weit durch das landesinnere. ca. 250 km. da wären wir vermutlich mit dem kajak fast schneller gewesen. nachdem wir den hafen von little current, der größten stadt der insel, besichtigt haben fahren wir weiter richtung providence bay. dort soll es schöne sandstrände geben an denen wir übernachten wollen. unterwegs stoppen wir am lake mindemoya der eine total schöne und ruhige bootsramp mit steg, und angrenzender picknick-area hat. ziemlich perfekt zum übernachten. wir sind aber neugierig auf providence bay und fahren weiter dorthin. es gefällt uns dort aber gar nicht und so kehren wir an den lake mindemoya zurück und verbringen dort die nacht. nachdem dani am morgen im see geschwommen ist und wir gefrühstückt haben machen wir uns auf, um die insel weiter zu erkunden. 

dabei landen wir an den bridal veil falls. ein kleiner aber sehr schöner wasserfall. dani badet heute schon das 2. mal. dieses mal mit anschließender dusche. 

1 h später erreichen wir gore bay. in gore bay ist heute hafenfest. dementsprechend ist viel los. es gibt auch ein großes festzelt wo man essen und trinken kann. wir entscheiden uns aber für ein etwas am rande des hafens liegendes restaurant. in gore bay erleben wir später am abend eine premiere. während wir von dem josch in unseren stühlen sitzend auf den hafen schauen kommt jemand vorbei und informiert uns dass es wenig weiter einen parkplatz am hafenbecken gibt, wo man über nacht stehen kann. da wir dort wo wir jetzt stehen die straße stark einengen beschließen wir zu diesem parkplatz zu fahren. als wir dort ankommen sind wir perplex. wir dachten es wäre ein platz wo man inoffiziell geduldet wird. aber nein, dort steht ein großes schild mit der aufschrift „free rv overnight-parking“. das angebot nehmen wir gerne war, zumal wir direkt am wasser stehen können. gastfreundlicher geht ja nicht. irre

die bruce peninsula, die uns von vielen leuten als „muss“ empfohlen wurde, liegt südlich von manitoulin island und teilt die georgian bay vom lake huron ab. man kann sie von manitoulin nur mit der fähre sinnvoll erreichen. die fähre ist leider ziemlich teuer (ca. 100 € pro weg) aber wir hoffen das es uns die halbinsel wert ist.

tobermory, der ort wo die fähre ankommt macht schon mal einen sehr guten eindruck. rund um den kleinen hafen reihen sich restaurants, cafés und alle art von läden aneinander. wir parken dort im hafen, essen kurz etwas und erkunden dann den ort nebst visitorcenter. in tobermory können wir in keinem fall übernachten.

wir finden aber einen wunderschönen ruhigen platz direkt an der georgian bay, an einem kaum befahrenen, unbefestigten, sehr schmalen schotterweg (cabot head road), der zu einem nicht mehr im betrieb befindlichen leuchtturm führt. der nächste morgen ist windstill und der himmel wolkenlos. vor uns liegt die spiegelglatte, kristallklare georgian bay. wir trinken unseren allmorgendlichen 1. kaffee vor dem josch am wasser. 

das wetter könnte nicht besser sein, für den heute von uns geplanten besuch der „indian head cove“ und der grotte. beide gelten als die highlights der peninsula. leider ist dementsprechend auch immer sehr viel los. der nahe gelegene parkplatz am cyprus lake ist so überlaufen, dass die zufahrt nur mit einem vorher erworbenen permit erlaubt ist. um diesen permit zu umgehen, wollten wir über einen nahegelegenen anderen parkplatz gewandert kommen. aber dort  ist die zufahrtstrasse zur zeit gesperrt. so bleibt nur der weg über den cypruslake. wir bekommen einen permit für heute abend 17 uhr. in der zwischenzeit fahren wir nach tobermory. in dem kleinen hafenbecken liegt ein altes schiffswrack im flachen wasser. dorthin wollen wir schnorcheln. zum glück haben wir ja unsere shorties (neoprenanzug) mit. das wasser ist karibisch klar und da es ja ein see ist auch süß. also alles perfekt. fast alles. das wasser ist so kalt, daß wir es auch im shortie nicht länger als ca. 10 minuten im wasser aushalten. aber die sind grossartig. wir wärmen uns im nahe gelegenen restaurant (kleine brauerei) auf und stärken uns mit einer sehr leckeren forelle. 

dann ruft unser 17 uhr permit. wir sind sogar etwas früher da. die „indian head cove“ ist eine kleine bucht an der felsigen küste mit einem sagenhaften wasser. man kann in der gesamten bucht die steine und felsen am grund durch das türkis schimmernde klare wasser sehen. wirklich traumhaft schön. aber sehr voll. eigentlich zu voll. die kleine grotte direkt neben der bucht, auch total schön, aber ebenso voll. wir sind etwas enttäuscht wegen der fülle und wandern, den an der küste verlaufenden bruce trail entlang, bis zum boulder beach und zum „overhanging point“. dort ist es nahezu leer und auch sehr schön, insbesondere der ausblick vom „overhanging point“. wieder zurück fahren wir zu „unserer“ cabot head road um dort übernachten

sonnenuntergang an der bootsramp

am nächsten morgen regnet es und wir lassen uns ganz viel zeit bevor wir gegen mittag nach tobermory fahren. wir haben uns entschlossen, die halbinsel heute abend mit der fähre wieder zu verlassen. wir denken alles wesentliche gesehen zu haben und es wartet noch vieles andere auf uns. als nächstes der lake superior. wir erreichen ihn, nach relativ langer fahrt am frühen abend und finden einen schönen, ruhigen nachtplatz an einer kleinen bootsrampe.

ca. 150 km weiter treffen wir auf den lake superior provincial park. er findet in unserem reiseführer keine besondere erwähnung was wir nicht nachvollziehen können. er ist sehr schön. wir halten bei „catherine cove“, einer kleinen bucht mit feinem sandstrand und einer grandiosen aussicht auf den lake. wir machen einen spaziergang am strand entlang. als der sandstrand endet, folgt ein kleiner pfad der der küste weiter folgt. er führt durch ein kleines waldstück, geht dann weiter über riesige direkt am see liegende felsen um schließlich auf einen weiteren größeren sandstrand in der nachbarbucht zu enden. wir laufen auch diesen strandabschnitt noch weiter, bis uns ein in den see mündender fluss einhalt gebietet. diese stelle gefällt uns so gut, dass wir beschließen hier heute abend im sonnenuntergang ein picknick zu machen. aber vorher sonnen wir uns noch am strand in catherines cove. ein ranger kommt am strand vorbei und fragt ob uns der große gelbe camper gehört. als wir das bejahen, macht er uns darauf aufmerksam, dass wir im park ein permit fürs parken benötigen. als wir aufspringen, um schnell einen parkausweis zu erwerben, meint er wir sollen uns nicht hetzen. hauptsache wir erledigen das heute im laufe des tages. dabei erfahren wir auch gleich, dass wir auch ein übernachtungspermit für 20 $ erwerben können, was wir dann auch später tun. allerdingens wechseln wir noch zu einem etwas ruhigeren waldparkplatz, der auch näher an unserem picknickplatz liegt. nach einem wunderschönen picknick mit sonnenuntergang direkt am see schlafen wir also auf dem waldparkplatz.

der parkplatz liegt nicht nur im wald, sondern auch direkt an dem fluss der uns gestern den weiteren weg versperrt hat. es ist der „sand river“. wir wandern flußaufwärts an ihm entlang. der schmale weg führt im wald direkt am fluss entlang, vorbei an stromschnellen, zwei wasserfällen (lady evelyn und calwin falls) und dann auch immer wieder kurzen ruhig verlaufenden abschnitten. so wandern wir ca. 2 stunden bis wir einen kleinen see erreichen. außer uns ist hier niemand weit und breit. und da auch der wald sehr dicht und unübersichtlich ist, schauen wir uns öfter um, ob vielleicht ein bär in der nähe ist. insbesondere dani hat so ein gefühl, dass gleich einer auftaucht. tut er aber nicht.... noch nicht. 

wir haben zur sicherheit auf unseren wanderungen jetzt immer unser neu erworbenes „bearhorn“ dabei. das ist im prinzip ein sehr lautes presslufthorn. wir haben in den broschüren der parks hier gelesen, wie man sich verhalten soll, falls man einem bären begegnet. auf keinen fall weg laufen. man soll stehen bleiben, sehr viel lärm machen, den bär mit steinen bewerfen oder wenn er näher kommt auch mit stöcken traktieren. also alles damit er vor einem angst bekommt und abhaut. wir sind gespannt wer am ende mehr angst hat. sicherlich wir, aber hoffentlich merkt er es nicht. übrigens bären sind vegetarier, greifen aber sehr selten menschen an, um ihr revier und/oder ihre jungen zu verteidigen. und da sie sehr kräftig sind und lange messerscharfe krallen haben kann das sehr gefährlich werden. so gelangen wir nach einer total schönen wanderung ohne weitere zwischenfälle zurück am josch. auf dem weiteren weg durch den landschaftlich sehr schönen und abwechslungsreichen park stoppen wir noch kurz vor seinem ende an der „old woman bay“. ebenfalls eine bucht mit sandstrand, die uns aber nicht ganz so gut wie catherines cove gefällt.

so fahren wir weiter, um uns an der mündung des pic river einen nachtplatz zu suchen. nach einer längeren fahrt über eine zunächst schmale landstraße und eine dann immer schmaler und schlechte werdende sandpiste, landen wir am ende an einem etwas heruntergekommenen campingplatz der uns gar nicht gefällt. also die selbe straße wie gekommen wieder zurück. und dann ist es soweit. dani entdeckt plötzlich am straßenrand einen bären mutterseelenallein, der seelenruhig blüten frisst. ich habe ihn überhaupt nicht gesehen und als ich dann endlich gebremst habe ist der bär schon weit hinter uns. also so leise wie möglich zurück, was mit dem josch nicht so einfach ist. aber den bären scheint das überhaupt nicht zu interessieren, er frisst genüsslich weiter seine blüten. so können wir ganz nah an ihn heranfahren, in ruhe beobachten und tolle fotos machen. nach ca. 15 minuten überquert er direkt vor uns die straße um nun am anderen straßenrand hochgewachsene, scheinbar besonders leckere blüten zu verspeisen. um die hohen blüten zu erreichen, muss er teilweise „männchen“ machen.  als auch diese leckereien verputzt sind verschwindet er im wald. wir fahren total glücklich und aufgeregt von diesem einmaligen erlebnis weiter auf der suche nach einem nachtplatz.

kurz darauf taucht marathon vor uns auf. eine kleinstadt direkt am lake superior. und heute ist unser glückstag, denn wir finden auch noch einen total schönen platz, an einer bootsrampe mit felsen von denen aus wir einen traumhaften ausblick über den lake superior haben. so stellen wir auf dem felsen tisch und stühle auf und genießen ein romantisches candle-light-dinner am see im sonnenuntergang. ab und an kommen leute vorbei, die mit ihrem hund gehen oder fotos vom sonnenuntergang machen wollen und freuen sich mit uns über den wunderschönen essplatz und erkundigen sich, ob es schmeckt und ob der wein gut ist. beides ist der fall und der sonnenuntergang über dem see ist grandios. 

" sleeping giant" schlafender riese. so benannten die ojibwe-indiander den riesigen tafelberg der kurz vor thunder bay am nachmittag des nächsten tages zu unserer linken auftaucht. vorher sind wir das nordufer des lake superior entlang gefahren. und in der tat, aus dem richtigen blickwinkel sieht es so aus, als schliefe dort ein riese. der „sleeping giant“ liegt im gleichnamigen provincial park in dem wir für 2 tage bleiben wollen. zur abwechslung übernachten wir auf dem campground des parks. 

den ersten tag unternehmen wir mit dem kajak eine paddeltour auf dem lake superior.

aber erst nachdem wir beide uns die haare geschnitten und gefärbt haben. seitdem nennen wir uns udoline & udo walz.

am zweiten  dann die bisher längste wanderung, den „top of the giant trail“. insgesamt 22 km und das teilweise steil bergauf. war echt hart und als wir endlich wieder am josch sind müssen wir uns erstmal hinlegen und ausruhen. 

ca. 1,5 stunden später fahren wir zum duschen auf den campingplatz, dumpen noch um dann zur nacht zum thunder bay lookout zu fahren. das ist ein aussichtspunkt oben auf dem tafelberg im provincial park. da es inzwischen recht spät ist sind wir die einzigen. wir parken in der hintersten ecke auf dem nur aus felsen bestehenden parkplatz. die aussicht von dort oben auf den lake superior und thunder bay ist sehr schön. es gibt dort eine stahlkanzel die einige meter aus dem berg hinausragt so dass man durch die stahllamellen am boden ca. 100 m in den abgrund sehen kann. die nacht verläuft ruhig und erst als am nächsten morgen die ersten besucher des lookout kommen wachen wir auf und verlassen den park um uns nun thunder bay vom nahen anschauen.

zum glück liegt der ort thunder bay auf dem weg, sonst hätten wir uns geärgert. eine relativ hässliche langweilige stadt. nach einer stunde brechen wir den stadtbummel ab und fahren weiter auf dem trans-canadian-highway nach westen, passieren fort frances an der grenze zu minnesota um dann die „lake of the woods“ nach norden zu durchqueren. die lake of the woods sind ein waldgebiet, welches von hunderten von kleinen und großen seen durchzogen ist. eingebettet in eine hügelige landschaft ergibt das ein wunderschönes bild. wir stoppen an einem der größeren seens und bestaunen dort mehrere alte wasserflugzeuge, die im wasser auf kundschaft warten. nach einem kurzen smalltalk mit einem mitarbeiter des transportunternehmens, dürfen wir auch einen blick in die maschinen werfen. die sind stolze 40 jahre alt. wir erkundigen uns nach den kosten für einen rundflug, entscheiden uns dann aber dagegen. zu teuer. so geht es weiter auf dem trans-canadian-highway und wir verlassen ontario.